Daniil Medwedew

Drohung: Medwedew sieht Österreich als potenzielles Angriffsziel

Nikolaus Führmann
Nikolaus Führmann

Russland,

Dmitrij Medwedew richtet eine harsche Drohung an Österreich. Sollte das Land der Nato beitreten, sei mit «militärischen Gegenmassnahmen» Russlands zu rechnen.

Medwedew Auftritt Drohung
Russlands Ex-Präsident Medwedew ist für seine aggressive Rhetorik bekannt. Nun richtete er eine unverhohlene Drohung in Richtung Wien. (Archivbild) - Keystone

Russlands ehemaliger Präsident Dmitrij Medwedew (59) droht Österreich bei einem möglichen NATO-Beitritt mit militärischen Gegenmassnahmen. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur TASS, wie der «Kurier» berichtet.

Medwedew erklärte demnach in seiner Drohung, dass der Beitritt Österreichs Rolle als neutraler Friedensstaat beenden würde. So könne das Bundesheer durch Russlands Langstreckenstreitkräfte zum Angriffsziel werden.

Glaubst du, dass Russland Österreich direkt angreifen könnte?

Der als Hardliner bekannte Ex-Präsident bezeichnete das mögliche Bündnis als „Nato-Anschluss“, der die politische Ausrichtung des Landes massiv verändern würde. Weiter bezeichnete er den möglichen Verlust der Neutralität als Bruch internationaler Verträge und warnte vor einem Zusammenbruch der Staatlichkeit.

Aussenministerium bestellt Moskau-Vertreter ein

Österreich bekennt sich derweil zur Neutralität, ein Nato-Beitritt steht laut Verteidigungsministerin Tanner (ÖVP) «nicht zur Debatte». Medwedews Drohung wurde derweil als Einmischung in innere Angelegenheiten zurückgewiesen, so das Aussenministerium laut der «Krone».

Klaudia Tanner Drohung
Österreichs Verteidigungsministerin Klaudia Tanner reagierte umgehend auf die Drohung Medwedews. (Archivbild) - Keystone

Tanner erklärte demnach, Medwedews Drohung sein ein «kläglicher Versuch, unsere Unabhängigkeit infrage zu stellen». Laut der «Krone» sei der russische Geschäftsträger in Wien bereits am Donnerstag ins Aussenministerium zitiert worden.

Auch NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos erkannte einen «schamlosen Versuch, die Demokratie zu untergraben». Entgegen dem Ziel Russlands stehe Europa durch derartige Vorgänge nur noch enger zusammen.

Drohung als politisches Mittel

Dmitrij Medwedew war von 2008 bis 2012 Präsident Russlands und ist heute stellvertretender Vorsitzender des Sicherheitsrates. Seine politische Linie ist nationalistisch und machtpolitisch geprägt.

Medwedew Putin Drohung
Dmitrij Medwedew war von 2008 bis 2012) Nachfolger und Vorgänger von Wladimir Putin im Kreml. In seiner Rhetorik setzt der Hardliner gern auf das Element der Drohung. (Archivbild) - Keystone

Medwedew vertritt eine aggressive Sicherheitsdoktrin gegenüber der Nato. In seiner Rhetorik verwendet er oft Drohungen, um russische Interessen durchzusetzen.

Kommentare

User #2872 (nicht angemeldet)

Droh nur weiter.. Hättest lieber damals zu Hause bleiben sollen.

User #4657 (nicht angemeldet)

Österreich wird wissen, was es von diesem neuerlichen Ausfall Medwedews zu halten hat: Er ist einfach Putins Mann fürs Grobe. Abhaken, weitermachen.

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