«Donald Trump ist ein Hochstapler. Er ist ein Betrüger und Rassist.» Mit diesen Worten will der Ex-Anwalt Michael Cohen Trump vor dem US-Kongress kritisieren.
Donald Trump, Michael Cohen
Michael Cohen (L) und Donald Trump (R) sind inzwischen verfeindet - GETTY IMAGES NORTH AMERICA/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Michael Cohen will den US-Präsidenten vor dem US-Kongress hart kritisieren.
  • Der 52-Jährige arbeitete mehr als ein Jahrzehnt für Donald Trump.

Der Ex-Anwalt von Donald Trump, Michael Cohen, will den US-Präsidenten bei seiner Aussage vor dem Kongress als Rassisten und Betrüger bezeichnen und dafür auch Belege liefern. Das geht aus Cohens vorbereiteter Eingangserklärung hervor, die vom US-Portal Politico.com in der Nacht zu heute Mittwoch veröffentlicht wurde.

Demnach will Cohen über Trump sagen: «Er ist ein Rassist. Er ist ein Hochstapler. Er ist ein Betrüger.» In Cohens Statement heisst es zudem, Trump habe vorab von der Veröffentlichung gehackter E-Mails der Demokraten durch Wikileaks im Wahlkampf 2016 gewusst.

US-Präsident Donald Trump bezeichnet den langjährigen Anwalt derweil als Lügner. «Michael Cohen war einer von vielen Anwälten, die mich vertreten haben (leider)», schrieb Trump heute Mittwoch vor seinem Gipfeltreffen mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un in Vietnam im Kurzbotschaftendienst Twitter.

«Er lügt, um seine Zeit im Gefängnis zu verringern», fügte Trump hinzu. Wegen früherer Lügen vor dem Kongress habe Cohen seine Zulassung als Anwalt verloren.

Donald Trump in Vietnam

Donald Trump hält sich derzeit in Vietnam auf, wo er zu einem Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un zusammenkommen will. Cohen nennt es in dem Statement «ironisch», dass Trump während seiner Aussage vor dem Kongress ausgerechnet in Vietnam sei. Cohen vermittelt den Eindruck, dass Trump sich während des Vietnam-Krieges vor dem Militärdienst gedrückt haben könnte.

Donald Trump soll während des Vietnam-Kriegs wegen eines Fersensporns ausgemustert worden sein, also wegen eines schmerzhaften Auswuchses am Fussknochen. In Cohens Statement heisst es nun, Trump habe ihn im Wahlkampf damit beauftragt, sich um die schlechte Presse wegen seiner Ausmusterung zu kümmern. Trump habe ihm auf seine Bitten hin aber keine Belege für den Fersensporn vorgelegt. Er habe ihm stattdessen gesagt: «Denkst Du, ich bin blöd, ich wäre doch nicht nach Vietnam gegangen.»

Öffentliche Anhörung

In einer mit Spannung erwarteten öffentlichen Anhörung will sich der Ex-Anwalt von Trump heute Fragen von Abgeordneten im Kongress stellen. Der 52-Jährige, der mehr als ein Jahrzehnt für Trump gearbeitet hat, ist eine zentrale Figur in mehreren Affären um den Präsidenten. Cohen sagt in dieser Woche in mehreren Anhörungen vor dem US-Kongress aus. Am Dienstag hatte er sich hinter verschlossenen Türen vor dem Geheimdienstausschuss des Senats geäussert.

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