Deutschland will 90 Millionen Euro in Bundeswehr-Mission in Litauen investieren
Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat zum Auftakt ihrer zweitägigen Baltikum-Reise den Einsatz der Bundeswehr in Litauen als «Kernpfeiler» des deutschen Nato-Engagements hervorgehoben.

Das Wichtigste in Kürze
- Kramp-Karrenbauer lobt Einsatz als «Kernpfeiler» des deutschen Nato-Engagements.
Die Bundesrepublik werde deshalb bis zum Jahr 2022 insgesamt rund 90 Millionen Euro in ihren Stützpunkt im litauischen Rukla investieren, sagte Kramp-Karrenbauer am Donnerstag. Der deutsche Einsatz sei «zeitlich nicht begrenzt» und solle die Solidarität der Bundesrepublik mit den Nato-Partnern im Baltikum verdeutlichen.
Mit rund 550 Soldaten sei Deutschland der grösste Truppensteller für die Nato-Mission in Litauen, sagte Kramp-Karrenbauer anlässlich ihres Besuchs in Rukla. Die geplanten Millioneninvestitionen in den nächsten Jahren sollen demnach in den Ausbau der Kasernen und des Übungsgeländes in Rukla fliessen.
Der deutsche Einsatz trage zur «Sicherheit in dieser Region bei», sagte Kramp-Karrenbauer. «Wir sind der festen Überzeugung, dass die Nato-Sicherheit die Sicherheit aller Partner umfasst.» Dies sei «Kern» der Nato-Beistandsklausel.
Kramp-Karrenbauer führte überdies Gespräche mit Staatschef Gitanas Nauseda und Verteidigungsminister Raimundas Karoblis. Karoblis bezeichnete die deutsche Mission als wichtigen Beitrag für die Sicherheit seines Landes.
Am zweiten Tag ihrer Baltikum-Reise ist ein Besuch Kramp-Karrenbauers in Lettland geplant. In der Hauptstadt Riga ist unter anderem ein Treffen mit ihrem Kollegen Artis Pabriks vorgesehen. Zudem nimmt sie an der Riga-Konferenz für internationale Sicherheitsfragen teil. Von Montag bis Mittwoch hatte die Verteidigungsministerin die im Rahmen der Minusma-Mission in den afrikanischen Staaten Niger und Mali stationierten Bundeswehr-Soldaten besucht.
Deutschland führt den 2017 ins Leben gerufenen multinationalen Gefechtsverband der Nato in der Ortschaft Rukla an. Die deutsche Luftwaffe ist mit anderen Nato-Verbänden zudem am Schutz des Luftraums in den drei baltischen Staaten am Ostrand der Nato beteiligt. Dort hat sie unter anderem Eurofighter-Flugzeuge im Einsatz.
Insbesondere seit der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Moskau im Jahr 2014 sehen die baltischen Staaten Russland verstärkt als Bedrohung. Deswegen zeigt die Nato dort auf Wunsch dieser Länder verstärkt Präsenz. Russland führt dort in Grenznähe immer wieder Flugmanöver aus, die zu Annäherungen mit Nato-Maschinen führen und von den baltischem Staaten als Provokation betrachtet werden.