Inmitten der massiven Spannungen zwischen dem Westen und Russland wegen der Ukraine-Krise ist Grossbritanniens Aussenministerin Liz Truss zu einer zweitägigen Reise nach Moskau aufgebrochen.
Liz Truss
Liz Truss - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Truss will während zweitägigen Aufenthalts russischen Kollegen Lawrow treffen.

Sie besuche Moskau, um «Russland aufzufordern, eine diplomatische Lösung» in der Ukraine-Krise zu verfolgen und «klarzumachen, dass eine weitere russische Invasion in einen souveränen Staat massive Konsequenzen für alle Beteiligten bedeuten würde», sagte Truss zum Auftakt ihrer Reise am Mittwoch.

Truss will in Moskau ihren russischen Kollegen Sergej Lawrow treffen. Es handelt sich um den ersten Besuch einer britischen Aussenministerin in Russland seit mehr als vier Jahren.

«Das Vereinigte Königreich ist entschlossen, für die Freiheit und Demokratie in der Ukraine einzutreten», betonte Truss. «Russland hat eine Wahl.» London appelliere «stark» an die Regierung in Moskau, einen Weg der Deeskalation und Diplomatie einzuschlagen.

Russland hat nach westlichen Angaben mehr als 100.000 Soldaten sowie schwere Geschütze an der ukrainischen Grenze aufgezogen. Befürchtet wird deshalb ein möglicher russischer Einmarsch in das Nachbarland. Russland weist jegliche Angriffspläne zurück. Zugleich führt Moskau ins Feld, sich von der Nato bedroht zu fühlen. Von dem Westbündnis fordert der Kreml einen Verzicht auf eine weitere Osterweiterung sowie weitere «Sicherheitsgarantien». Die Nato verweist ihrerseits auf die Bündnisfreiheit souveräner Staaten.

Grossbritannien hat in dem Konflikt zuletzt einen scharfen Ton angeschlagen. Im Januar kündigte die Regierung von Premierminister Boris Johnson eine Gesetzesverschärfung an, um härtere Sanktionen gegen Moskau zu ermöglichen. Innerhalb der Nato bot London eine Entsendung zusätzlicher Truppen, Waffen und Kriegsschiffe nach Osteuropa an. In der vergangenen Woche reiste Johnson in einem Zeichen der Solidarität nach Kiew.

Die Beziehungen zwischen Russland und Grossbritannien sind seit der Vergiftung des früheren russischen Doppelagenten Sergej Skripal und seiner Tochter in England 2018 extrem angespannt. Grossbritannien warf Russland damals einen Mordanschlag mit dem Nervengift Nowitschok auf britischem Staatsgebiet vor und wies dutzende russische Diplomaten aus.

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