US-Aussenminister Antony Blinken ist am Donnerstag zu Beratungen über den bevorstehenden Truppenabzug aus Afghanistan nach Kabul gereist.
US-Aussenminister Antony Blinken
US-Aussenminister Antony Blinken - POOL/AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • US-Aussenminister reist zu Überraschungsbesuch nach Kabul.

Bei seinem Überraschungsbesuch in der afghanischen Hauptstadt stehen Gespräche mit Präsident Aschraf Ghani und US-Regierungsvertretern auf dem Programm.

Die USA und ihre Nato-Partner beginnen Anfang Mai ihren Truppenabzug aus Afghanistan und beenden damit ihren seit 20 Jahren andauernden Militäreinsatz am Hindukusch. Insgesamt befinden sich derzeit rund 9600 Nato-Soldaten in dem Land, darunter 1100 Bundeswehrsoldaten.

Laut US-Präsident Joe Biden sollen die US-Soldaten Afghanistan spätestens bis zum 11. September verlassen haben - dies ist der 20. Jahrestag der Terroranschläge auf das World Trade Center in New York und das US-Verteidigungsministerium, die der Auslöser der US-Invasion in Afghanistan waren. Die US-Armee stürzte damals die Regierung der radikalislamischen Taliban, die dem Terrornetzwerk Al-Kaida Unterschlupf geboten hatte.

Biden sagte am Mittwoch in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache, die US-Streitkräfte seien nach den Anschlägen vom 11. September in Afghanistan einmarschiert, damit es nicht erneut Ausgangspunkt von Attacken gegen die USA werde. «Wir haben dieses Ziel erfüllt», sagte der US-Präsident. Es sei jetzt Zeit, «diesen endlosen Krieg zu beenden».

Beobachter befürchten allerdings eine neue Eskalation des afghanischen Bürgerkriegs nach dem Abzug der westlichen Truppen - und eine Rückkehr der Taliban an die Macht. Die Friedensverhandlungen zwischen der Regierung in Kabul und den Islamisten haben bislang kaum Fortschritte gebracht.

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