In Deutschland sollten 80 Prozent der Bevölkerung bis zum 7. Januar mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft sein. Das Ziel wurde nun angepasst.
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Corona-Impfung bei Drive-In-Station in Stuttgart. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor einem Jahr startete in Deutschland die Impfkampagne.
  • Seitdem sind 74 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft.
  • Bis Ende Januar soll die 80-Prozent-Marke erreicht werden.

Rund 74 Prozent der Menschen in Deutschland mindestens eine Immunisierung gegen das Coronavirus erhalten. Dies ein Jahr nach dem Start der Impfkampagne.

Am Samstag wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Sonntag bundesweit noch einmal rund 35'000 Dosen verabreicht. Das ursprüngliche Ziel, mindestens 80 Prozent der Bürger bis Jahresende mindestens einmal zu impfen, wird damit jedoch verfehlt werden.

Zuletzt wollte die Bundesregierung das Kernziel, 80 Prozent der Bevölkerung mindestens gegen das Coronavirus zu impfen, bis am 7. Januar erreichen. Dann findet die nächste Bund-Länder-Krisenrunde statt. Dafür wären allerdings mehr als fünf Millionen weiterer Erstimpfungen nötig.

Dies gilt als praktisch unerreichbar. Gegenüber der «Bild am Sonntag» kündigte ein Regierungssprecher daher nun an, die 80-Prozent-Marke solle möglichst bis Ende Januar erreicht werden.

Deutschland
Deutschland wollte das Ziel, 80 Prozent der Bevölkerung zu impfen, bis zum 7. Januar erreichen. Foto: Gregor Fischer/dpa - dpa-infocom GmbH

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums machten Boosterimpfungen den Grossteil der am Samstag verabreichten Impfungen aus. Etwa 30'000 der 35'000 am Samstag verabreichten Dosen entfielen auf Auffrischungsimpfungen.

Insgesamt waren knapp 74 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft. Bei knapp 71 Prozent war die doppelte Grundimmunisierung inzwischen abgeschlossen. Rund 36 Prozent waren zudem geboostert.

Erreichtes Impfzwischenziel von 30 Millionen verabreichten Impfdosen

Das ebenfalls von der Regierung ausgegebene Impfzwischenziel von 30 Millionen verabreichten Impfdosen bis zum Jahresende wurde erreicht. Demnach wurde die Marke über die Feiertage geknackt.

Hausärztevertreter erwarteten nach dem Jahreswechsel derweil einen Andrang von Impfwilligen. Es werde im Januar wegen der Nachfrage nach Boosterimpfungen einen «Ansturm» auf die Praxen geben. Dies sagte der Chef des Hausärzteverbands Nordrhein, Oliver Funken.

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Ungeimpfte haben häufig einen Migrationshintergrund. - Keystone

Funken äusserte die Hoffnung, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) bald Boosterimpfungen auch für Jugendliche empfehlen werde. Die Stiko hatte erst vor wenigen Tagen ihre Empfehlung für Auffrischungsimpfungen für Erwachsene geändert. Diese sollten nun bereits nach drei Monaten nach Abschluss der Grundimmunisierung erfolgen. Zuvor waren es sechs Monate.

Diskussion um allgemeine Impfpflicht

Die allgemeine Impfpflicht soll im Bundestag unterdessen bereits in der ersten Sitzungswoche im neuen Jahr auf die Tagesordnung. Das sagte der Vizechef der SPD-Fraktion, Dirk Wiese, der «Bild am Sonntag».

Anfang Januar sei eine erste Debatte im Parlament geplant. Für eine rechtssichere Regelung stellten sich einige «nicht einfache Fragen im Detail», sagte Wiese. Dies gelte vor allem für die Frage, wann Auffrischungsimpfungen folgen müssten.

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Eine Person bereitet die Verabreichung eines Covid-Impfstoffs vor. - Keystone

Die Union drängt die Regierung angesichts der Verbreitung der Omikron-Variante zur Verkürzung des Boosterintervalls. Dies bei der bereits beschlossenen Impfpflicht für Gesundheitsberufe. Es müsse «zeitnah» eine Verkürzung beraten werden. Dies sagte der Gesundheitsexperte der Unionsfraktion im Bundestag, Tino Sorge (CDU).

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