Im westafrikanischen Togo haben die Menschen am Samstag einen neuen Präsidenten gewählt.
Lange Schlangen vor einem Wahllkokal in Lomé
Lange Schlangen vor einem Wahllkokal in Lomé - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wahlsieg von Amtsinhaber Gnassingbé erwartet.

Erwartet wurde ein Wahlsieg von Amtsinhaber Faure Gnassingbe, der das Präsidentenamt im Jahr 2005 von seinem Vater Gnassingbé Eyadéma übernommen hatte. Kritiker prangerten Unregelmässigkeiten bei der Wahl an. Von zivilgesellschaftlichen Organisationen und der katholischen Kirche geforderte Wahlbeobachter wurden nicht zugelassen. Offizielle Wahlergebnisse sollen in den kommenden Tagen vorliegen.

3,6 Millionen Menschen waren zu der Wahl aufgerufen. In der Hauptstadt Lomé gaben einige Wähler schon am frühen Morgen ihre Stimme ab. «In Togo leiden wir zu sehr, diesmal muss es sich ändern», sagte der Fahrer Eric. Vertreter der Opposition hatten angekündigt, aus Protest gegen den autoritären Regierungsstil Gnassingbés der Wahl fernzubleiben. 2017 und 2018 hatte es grosse Proteste gegen Gnassingbé gegeben, dessen Familie das verarmte Land in Westafrika seit mehr als einem halben Jahrhundert regiert. Doch die Protestbewegung verlor rasch wieder an Kraft. Im vergangenen Jahr setzte Gnassingbé dann eine Verfassungsänderung durch, die es ihm ermöglicht, bis 2030 an der Macht zu bleiben.

Der 53-Jährige hatte im Wahlkampf versprochen, der grassierenden Armut im Land mit einem umfassenden Reformprogramm zu begegnen. Laut der Weltbank lebt in Togo mehr als die Hälfte der Bevölkerung von weniger als 1,76 Euro am Tag.

Unterstützung könnte Gnassingbé vor allem für seinen sicherheitspolitischen Kurs bekommen. Bislang ist es Togo gelungen, ein Überschwappen der dschihadistischen Gewalt aus dem benachbarten Burkina Faso zu verhindern.

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