Belarus weist in Fahnen-Streit Lettlands Botschafter aus
Aus Protest gegen das Hissen der Fahne der belarussischen Opposition bei der Eishockey-Weltmeisterschaft in Riga hat Belarus am Montag den lettischen Botschafter und alle anderen Botschaftsmitarbeiter ausgewiesen.

Das Wichtigste in Kürze
- Protest gegen Hissen der Fahne von belarussischer Opposition bei Eishockey-WM.
Der belarussische Aussenminister Wladimir Makei sagte nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Belta, der lettische Botschafter müsse Belarus binnen 24 Stunden verlassen. Alle anderen Diplomaten und Mitarbeiter der Botschaft müssten innerhalb von 48 Stunden ausreisen.
Lettland reagierte umgehend mit der Ausweisung des belarussischen Geschäftsträgers und aller anderen Botschaftsmitarbeiter. Das lettische Aussenministerium teilte mit, der Geschäftsträger von Belarus sei einbestellt worden, um ihn «über die identischen Aktionen und die Ausweisung belarussischer Diplomaten bis zur Normalisierung der Beziehungen zu informieren».
Der belarussische Aussenminister erklärte, Lettlands Botschafter Einars Emanis sei nach «Schmähungen der Nationalflagge der Republik Belarus» einbestellt worden. Die Nationalflagge war am Montag auf einem Platz in Riga, wo alle Fahnen der Teilnehmerländer der WM wehten, durch die rot-weisse Fahne der Opposition in Belarus ersetzt worden. «Derartige provokante Aktionen» dürften «nicht ohne Antwort» bleiben, erklärte Makei.
An dem Austausch der belarussischen Fahne hatten der Bürgermeister von Riga, Martins Stakis, und der lettische Aussenminister Edgars Rinkevics teilgenommen. Stakis hatte im Kurzbotschaftendienst Twitter erklärt: «Mit den Fahnen der Hockey-WM hissen wir die Fahne des freien Belarus!» Die Fahne sei ihm von politischen Flüchtlingen aus Belarus anvertraut worden. «Eine Fahne, die ein Staatsterrorismus betreibendes Regime symbolisiert, hat keinen Platz in Riga», erklärte der Bürgermeister.
Belarus steht derzeit enorm unter internationalem Druck, weil es am Sonntag ein Ryanair-Flugzeug zur Landung in Minsk gezwungen und einen belarussischen Oppositionellen an Bord festgenommen hat.