Wallraff-Preis für belarussische Oppositionelle
Maria Kolesnikowa, eine führende Figur der belarussischen Opposition, ist seit 2020 in Haft. Der Günter-Wallraff-Preis erinnert nun an ihr Schicksal.

Die in Belarus inhaftierte Bürgerrechtlerin Maria Kolesnikowa und die belarussische Journalistenvereinigung werden in diesem Jahr mit dem Günter-Wallraff-Preis für Pressefreiheit und Menschenrechte ausgezeichnet. Die Flötistin Kolesnikowa (43), die früher in Stuttgart lebte, war in ihre Heimat zurückgekehrt, um einen Wandel in dem von Machthaber Alexander Lukaschenko (70) autoritär geführten Land anzustossen.
2020 wurde sie in Minsk entführt und inhaftiert. Lange gab es kein Lebenszeichen von ihr, doch im vergangenen November durfte sie nach 600 Tagen Einzelhaft ihren Vater sehen.
Kolesnikowa als Symbolfigur des Widerstands
Kolesnikowa sei eine Symbolfigur des demokratischen Widerstands, teilte die Initiative Nachrichtenaufklärung mit, die den mit 5000 Euro dotierten Preis jährlich vergibt. Das Preisgeld wird vom Fernsehsender RTL bereitgestellt. Der Namensgeber des Preises, Günter Wallraff (82), ist der bekannteste deutsche Investigativjournalist.
Der unabhängige belarussische Journalistenverband, der weitgehend aus dem Ausland agieren müsse, versuche, trotz der schwierigen Lage einen freien Zugang zu Informationen in Belarus aufrechtzuerhalten, so die Initiative Nachrichtenaufklärung. Aktuell seien 40 Journalistinnen und Journalisten in Belarus in Haft.