Bekannter Aktivist in Myanmar festgenommen

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Thailand,

In Myanmar ist ein bekannter Aktivist der Studentenproteste von 1988 festgenommen worden.

Ko Jimmy bei seiner Freilassung 2012
Ko Jimmy bei seiner Freilassung 2012 - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Militär-Junta wirft Ko Jimmy Aufwiegelung wegen Online-Kommentaren vor.

Die Polizei habe am Samstagabend sein Versteck in einem Vorort von Yangon gestürmt und Kyaw Min Yu, auch bekannt als Ko Jimmy, festgenommen, sagte dessen Frau Nilar Thein am Sonntag der Nachrichtenagentur AFP. «Er befand sich in einem Safe House zusammen mit zwei anderen Aktivisten, die durch die Hintertür entkommen konnten.»

Nilar Thein und Ko Jimmy gehören zur Bewegung der sogenannten Generation 88, die auf Massenproteste gegen die Militärregierung des südostasiatischen Landes im August 1988 zurückgeht. Die Demonstrationen nach Jahren des wirtschaftlichen Niedergangs und der Repression weiteten sich damals schnell aus und wurden von der Armee niedergeschlagen. 3000 Menschen wurden damals getötet.

Das Paar spielte auch bei Protesten in 2007, der sogenannten Safran-Revolution, eine wichtige Rolle. Ko Jimmy, der zuvor bereits mehrmals im Gefängnis gesessen hatte, wurde daraufhin erneut festgenommen und kam erst 2012 wieder frei.

Nach einer fragilen Phase der Demokratisierung seit 2015 hatte das myanmarische Militär Anfang Februar erneut die Macht an sich gerissen. De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi wurde entmachtet und seither mit einer Reihe von strafrechtlichen Anschuldigungen überzogen. Zahlreiche Gegner der Junta wurden verhaftet oder tauchten ab. Bei Protesten gegen die Militärmachthaber wurden seitdem hunderte Menschen getötet.

Auf den 52-jährigen Ko Jimmy wurde ein Haftbefehl ausgestellt. Die Behörden werfen ihm vor, mit Kommentaren in den Online-Netzwerken soziale Unruhen angestachelt zu haben. «Ich habe Angst, dass ich ihn nicht mehr lebend wiedersehe», sagte Nilar Thein. «Ich fordere die internationale Gemeinschaft auf, die Situation im Auge zu behalten, um das Leben der Menschen in Myanmar zu retten.»

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