Baerbock trifft in der Türkei Vertreter von Opposition und Zivilgesellschaft
Mit einer Kranzniederlegung am Mausoleum von Republikgründer Kemal Atatürk in Ankara hat Bundesaussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) am Samstag ihren Besuch in der Türkei fortgesetzt.

Das Wichtigste in Kürze
- Ministerin schliesst zweitägigen Besuch ab.
Schwerpunkt des zweiten und letzten Besuchstags ist der Austausch mit Opposition und Zivilgesellschaft. Für den Vormittag waren Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern der Oppositionsparteien HDP, CHP und Iyi geplant.
Am Nachmittag besucht Baerbock ein Beratungszentrum der Stiftung für Frauensolidarität sowie ein Hilfsprojekt für Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak. Begegnungen mit Vertretern der türkischen Regierung sind in Ankara nicht vorgesehen.
Die türkische Opposition rechnet sich für die Parlamentswahl im kommenden Jahr deutlich bessere Chancen aus als in den vergangenen 20 Jahren. Aktuelle Umfragen zeigen, dass die seit 2003 regierende muslimisch-konservative AKP von Präsident Recep Tayyip Erdogan um ihre Mehrheit fürchten muss. Im Land herrscht Unzufriedenheit über die schlechte Wirtschaftslage, die Inflation liegt derzeit bei etwa 80 Prozent.
Am Freitagnachmittag hatte Baerbock in Istanbul den türkischen Aussenminister Mevlüt Cavusoglu getroffen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz war es zum offenen Schlagabtausch in mehreren Streitfragen gekommen - etwa in der Menschenrechtspolitik, im Insel-Streit zwischen der Türkei und Griechenland und in der Frage einer möglichen türkischen Militärinvasion in Nordsyrien.