Auch Scholz will an Corona-Schutzmassnahmen bis 20. April festhalten
Auch Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) will an den Schutzmassnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus bis zum 20. April festhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Vizekanzler: Wirtschaft nicht über Menschenleben stellen.
In der «Bild am Sonntag» lehnte es Scholz ausdrücklich ab, bei der Entscheidung darüber wirtschaftliche statt medizinische Fragen in den Vordergrund zu stellen: «Ich rate allen dringend davon ab, eine Lockerung an wirtschaftliche Fragen zu knüpfen.»
Scholz stellte sich damit hinter die Linie von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Deren Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) hatte sich am Samstag ebenfalls auf ein Fortbestehen der Schutzmassnahmen bis zum 20. April festgelegt. Der Vizekanzler und Finanzminister sagte dazu: «Erst mal gilt es abzuwarten, welche Wirkung die Massnahmen zeigen. Um den 20. April weiss man da hoffentlich mehr. Jetzt geht es darum, dass wir alle uns an die Regeln halten, Abstand bewahren und die Ansteckung verlangsamen.»
Einige Politiker vor allem aus Union und SPD dringen aus Sorge um einen Einbruch bei Wirtschaft und Unternehmen auf eine baldige Lockerung der Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens. Dies wies Scholz scharf zurück: «Ich wende mich gegen jede dieser zynischen Erwägungen, dass man den Tod von Menschen in Kauf nehmen muss, damit die Wirtschaft läuft. Solche Abwägungen halte ich für unerträglich», sagte er der «BamS». Zwar seien die Einschränkungen tatsächlich «sehr massiv», aber «es geht um Leben und Tod».
«Wann das öffentliche Leben Stück für Stück wieder losgehen kann, wird allein davon abhängen, wie gut es uns gelingt, die Verbreitung des Virus zu verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem damit zurechtkommen kann», betonte Scholz. Die Regierung sei «der Menschheit verpflichtet, alles zu tun, um diese Pandemie zu stoppen». Dafür sei ein «klarer moralischer Kompass» erforderlich.