Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe gibt es laut Armenien eine Waffenruhe mit Aserbaidschan. Laut den beiden Ländern sind rund 150 Soldaten gestorben.
SCREENSHOT - In diesem Videostandbild tragen Soldaten den Sarg des an der aserbaidschanisch-armenischen Grenze getöteten aserbaidschanischen Soldaten S. Sadykhov während seiner Beerdigung. Foto: -/AP/dpa
SCREENSHOT - In diesem Videostandbild tragen Soldaten den Sarg des an der aserbaidschanisch-armenischen Grenze getöteten aserbaidschanischen Soldaten S. Sadykhov während seiner Beerdigung. Foto: -/AP/dpa - sda - Keystone/AP/-
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Das Wichtigste in Kürze

  • Armenien und Aserbaidschan einigen sich auf eine Waffenruhe.
  • Während der zwei Tage langen Kämpfen sind rund 150 Soldaten gestorben.
  • Aserbaidschan hat rund 50 Quadratkilometer Land erobert.

Nach zwei Tagen schwerer Kämpfe zwischen Aserbaidschan und Armenien im Südkausus ist armenischen Angaben zufolge eine Waffenruhe vereinbart worden.

Die Feuerpause gelte seit 20.00 Uhr Ortszeit (18.00 Uhr MESZ), sagte der Sekretär des armenischen Sicherheitsrates, Armen Grigorjan, im Fernsehen in Eriwan. «Unter Teilnahme der internationalen Gemeinschaft ist eine Vereinbarung über eine Waffenruhe erzielt worden», sagte er.

Eine Bestätigung aus der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku gab es zunächst nicht. Das armenische Verteidigungsministerium teilte abends mit, dass der Beschuss abgeflaut sei.

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Aserbaidschanische Soldaten überqueren die armenisch-aserbaidschanische Grenze und nähern sich armenischen Stellungen. - Armenian Defense Ministry/AP/dpa

In den Kämpfen seit der Nacht zu Dienstag wurden nach Angaben von Ministerpräsident Nikol Paschinjan mehr als 100 Armenier getötet. 50 Quadratkilometer armenisches Gebiet seien in der Hand des Gegners, sagte er im Parlament. Die aserbaidschanische Seite sprach von 54 Toten in ihren Streitkräften.

Armenien bat um Hilfe Russlands

Trotz der offenbar erzielten Waffenruhe geriet die armenische Führung wegen der aserbaidschanischen Angriffe unter Druck. In der Hauptstadt Eriwan verlangten Tausende Demonstranten am Mittwochabend den Rücktritt Paschinjans. Sie warfen ihm Nachgiebigkeit gegenüber Baku vor.

Armenien hat wegen des Angriffs um Beistand des von Russland geführten Verteidigungsbündnisses OVKS gebeten. Allerdings ist Moskau derzeit stark mit dem Angriffskrieg gegen die Ukraine beschäftigt. Das Bündnis ehemaliger Sowjetrepubliken beschloss am Dienstag lediglich, eine Erkundungsmission in das Konfliktgebiet zu entsenden. Sie soll am Donnerstag eintreffen.

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