Im Schatten des Ukraine-Kriegs gehen die schweren bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken weiter.
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Aserbaidschanische Soldaten überqueren die armenisch-aserbaidschanische Grenze und nähern sich armenischen Stellungen. - Armenian Defense Ministry/AP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Armenien und Aserbaidschan werfen sich gegenseitig neue Angriffe vor.
  • Aserbaidschan habe Kampfdrohnen eingesetzt, was das Land dementiert.
  • Armenien soll derweil feindliche Stellungen beschiessen.

Zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Armenien und Aserbaidschan im Südkaukasus gehen die Kämpfe nach der jüngsten Eskalation weiter. «In Richtung Dschermuk hat der Gegner Kampfdrohnen eingesetzt», sagte der Sprecher des armenischen Verteidigungsministeriums, Aram Torosjan.

Auch das nördlich davon gelegene Dorf Werin Schorscha sei attackiert worden. Baku dementierte die Vorwürfe aus Eriwan und warf dem Nachbarn seinerseits Angriffe vor.

Demnach beschiesse das armenische Militär Stellungen der Aserbaidschaner im Gebiet Kalbadschar im Westen Aserbaidschans. Dabei setzten die armenischen Truppen auch schwere Waffen wie Haubitzen ein. Unabhängig waren die Aussagen zunächst nicht zu überprüfen.

Tote auf beiden Seiten

Im Schatten des Ukraine-Kriegs waren in der Nacht zum Dienstag schwere bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen den beiden verfeindeten Ex-Sowjetrepubliken ausgebrochen. Nach offiziellen Angaben aus Eriwan kamen dabei mindestens 49 eigene Soldaten ums Leben. Auch Baku berichtete von eigenen Verlusten. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld an der neuen Eskalation.

Armenien und Aserbaidschan bekriegen einander seit Jahrzehnten wegen des Gebiets Berg-Karabach. Im Herbst 2020 hatte Armenien einen Krieg gegen seinen Nachbarn verloren. Infolgedessen musste das Land die Kontrolle über den Grossteil des mehrheitlich von Armeniern bewohnten Berg-Karabachs aufgeben.

Damals wurde eine russische Friedenstruppe zum Schutz der Waffenruhe in der Region stationiert. Allerdings wurde diesmal nach armenischen Angaben nicht die Exklave angegriffen, sondern Stellungen im Kernland Armenien.

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