AfD-Vize Pazderski betont Bedeutung des Rechtsaussen-«Flügels» in der Partei

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Deutschland,

AfD-Bundesvize Georg Pazderski hat ungeachtet des auch von ihm unterzeichneten Anti-Höcke-Appells die Bedeutung der Rechtsaussen-Gruppe «Flügel» betont.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Gottschalk: «Fähnchen schwenkend martialisch aufzutreten» passt nicht in die Zeit.

«Der Flügel kann eine ganz, ganz wichtige Rolle in der AfD spielen», sagte Pazderski am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin». Er «muss die Partei nach rechts abdichten». Kay Gottschalk, ebenfalls stellvertretender AfD-Vorsitzender, bekräftigte die Kritik an dem Thüringer Landeschef und «Flügel»-Vorsitzenden Björn Höcke.

Am Mittwoch war ein Aufruf veröffentlicht worden, in dem rund hundert AfD-Funktionäre Höcke Spaltungstendenzen und «Personenkult» vorwerfen. Zu den Unterzeichnern zählen auch Gottschalk und Pazderski. Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland, Ko-Parteichef Jörg Meuthen und Ko-Fraktionschefin Alice Weidel unterschrieben nicht.

Höckes «Flügel» hat einen grossen Einfluss in der AfD. Gauland hatte Anfang des Jahres gesagt, die Gruppierung könne auf Parteitagen bis zu 40 Prozent der Delegierten hinter sich bringen.

Höcke hatte am Samstag beim sogenannten Kyffhäuser-Treffen die Bundesspitze scharf attackiert. Nach den Landtagswahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen werde er sich «mit grosser Hingabe und mit grosser Leidenschaft der Neuwahl des Bundesvorstands hingeben».

Er fügte hinzu: «Und ich kann euch garantieren, dass dieser Bundesvorstand in dieser Zusammensetzung nicht wiedergewählt wird». Zu Beginn des «Flügel»-Treffens war Höcke flankiert von fahnenschwenkenden Anhängern in den Saal eingezogen.

AfD-Bundesvize Gottschalk sagte am Donnerstag im Deutschlandfunk, inhaltlich sei man nicht so weit entfernt. Er sehe Höcke nicht als Rassisten, aber es passe nicht mehr in die Zeit, «Fähnchen schwenkend martialisch aufzutreten». Dieser Pathos störe, sagte Gottschalk. Die AfD wolle eine moderne Partei sein und lehne diesen Personenkult ab.

Pazderski sagte, die AfD werde nicht wegen der Person Höcke gewählt, «sondern weil sie eine bestimmte politische Linie vertritt». Den gegen Höcke gerichteten Aufruf begründete er damit, dass viele «etwas irritiert» gewesen seien über dessen öffentliche Kritik an der Parteispitze.

Zugleich betonte Pazderski: «Wir fordern nicht den Parteiausschluss.» Er erwarte von Höcke, «dass er eine ganz klare Linie nach rechts zieht», fügte er hinzu. Der «Flügel» ist vom Verfassungsschutz als Verdachtsfall eingestuft.

In Thüringen, Brandenburg und Sachsen stehen im Herbst Landtagswahlen an. Neben dem Höcke zählen auch die anderen beiden Spitzenkandidaten zum Rechtsaussen-Lager der AfD.

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