Wegen Kostenexplosion: Pfister will F-35-Flotte vorerst verkleinern
Die Kostenexplosion bei den F-35-Jets zwingt Verteidigungsminister Martin Pfister zu einem heiklen Kurswechsel, um den Volkswillen einzuhalten.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Preis für die F-35-Jets liegt deutlich über dem vom Volk bewilligten Kostendach.
- Deshalb will Martin Pfister die Zahl der Kampfjets vorerst von 36 auf 30 reduzieren.
- Eine spätere Nachbestellung bleibt Teil der langfristigen Strategie.
Verteidigungsminister Martin Pfister hat mehrfach betont, dass er den Volksentscheid respektieren werde. Die Schweiz darf für die neuen F-35-Kampfjets maximal sechs Milliarden Franken ausgeben.
Genau dieser Betrag wurde 2020 für 36 Flugzeuge knapp angenommen. Doch die USA fordern inzwischen bis zu 1,3 Milliarden Franken mehr. Sie erkennen den von der Schweiz kommunizierten Fixpreis nicht an. Damit geriet die bisherige Planung ins Wanken.
Eine Expertengruppe erarbeitete deshalb im Auftrag von Pfister eine neue Strategie. Gleichzeitig verschärfte sich der Zollstreit mit den USA, was die Verhandlungen zusätzlich belastete.
Stückzahl soll auf 30 Jets reduziert werden
Wie Recherchen vom «Blick» zeigen, reagiert der VBS-Chef nun mit einem klaren Schritt: Die Stückzahl soll vorerst von 36 auf 30 Jets reduziert werden, um das Kostendach einzuhalten. Der Bundesrat wird bald darüber entscheiden.
Der Verzicht auf sechs Jets wäre jedoch nur temporär. Gemäss übereinstimmenden Quellen will Pfister in einigen Jahren zehn weitere F-35 beschaffen lassen. Damit würde er innenpolitischen Widerstand umgehen und gleichzeitig jenen entgegenkommen, die eine stärkere Luftverteidigung fordern.
Die Armee warnt in internen Papieren vor bestehenden Schwachstellen. Heute könne sie nur einen sehr begrenzten Beitrag zur Abschreckung leisten und einen umfassenden militärischen Angriff kaum abwehren. Pfisters Kurs könnte daher sowohl finanziell wie sicherheitspolitisch entscheidend werden.











