«Super Ertrag»: SVP-Bauern jubeln über Hitze-Periode

Die Schweiz schwitzt. Während sich viele ob dem trockenen und warmen Wetter erfreuen, setzt die Trockenheit dem Land zu. Mancherorts ist es bereits verboten, den Rasen zu sprengen. Aufgrund des Klimawandels dürfte diese Situation vermehrt auftreten.

Vor allem SP und Grüne pochen deshalb auf scharfe Massnahmen, um den Temperaturanstieg zu bremsen. Auf der anderen Seite die SVP, welche keinen Handlungs-Bedarf sieht. Doch leiden nun die Landwirte der Bauern-Partei? Keineswegs, erklären sie auf Anfrage.

«Ich kann mich nicht beklagen über das Wetter», sagt etwa der Berner Nationalrat Andreas Aebi. «Unser Gras gedeiht weiterhin dank den regelmässigen Gewittern», erklärt er. Heute stehe die Kartoffel-Ernte an, erklärt Aebi direkt vom Feld. Es würden gute Verhältnisse zum Graben herrschen, die Erntemenge sei wohl knapp im Durchschnitt.

Noch zufrieden tönt es beim Schwyzer Bergbauern Marcel Dettling. Der Wahlkampfleiter der SVP sagt: «In diesem Sommer läuft es bei uns sehr gut. Es ist trocken, aber die Erträge sind hervorragend und wir können gut fahren, weil es keine rutschigen Böden gibt.»

Einige Bauern hätten bereits Mühe, das Heu zu lagern, weil sie so viel geerntet haben, so Dettling. «Es hat für uns genug geregnet, doch das kann bei anderen Bauern natürlich anders aussehen», gibt er zu bedenken. Es gelte aber, dennoch nach vorne zu schauen, denn: «Trockene Perioden werden wohl tatsächlich zunehmen.»

Zentral sei deshalb die Sicherstellung der Wasserversorgung. Dettling plädiert für neue Quellerfassungen und grössere Reservoire. «Dann sollten die Klimaveränderungen für die Landwirtschaft gut zu meistern sein», ist der SVP-Bauer überzeugt.

Zumindest kurzfristig teilt auch Bauernverbands-Präsident Markus Ritter den Optimismus seiner SVP-Kollegen. «Es ist so richtig Sommer und die Situation ist deutlich besser als letztes Jahr», sagt der Mitte-Nationalrat.

Das «sichere Erntewetter» steigere die Laune der Bauern und die Produktivität, «weil wir immer arbeiten können». Bei sensiblen Kulturen wie Gemüse und teilweise Obst seien die Bauern darauf angewiesen, dass sie bewässern können. «Es sollen nun aber immer wieder Gewitter kommen», so Ritter.

Deshalb sei er für die kommenden Wochen optimistisch. Als Problem erachtet er die trockenen und harten Böden in Steilen Lagen. Denn es könne gefährlich sein, diese mit Maschinen zu bewirtschaften.

Kurzfristig dürften die Landwirte weiterhin schwitzen. Eine wirkliche Abkühlung mit längeren Regen-Phasen ist aktuell nicht in Sicht.