Die Schweizer Armee hat die Einführung einer Logistiksoftware abgebrochen. Sie wird deswegen bis mindestens 2035 keine krisentaugliche Logistik haben.
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Ein Soldat bedient einen Computer. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Armee hat letztes Jahr die Einführung der geplanten SAP-Logistiksoftware abgebrochen.
  • Sie will nun in den kommenden Jahren nach einer alternativen Lösung suchen.
  • So wird die Armee aber frühestens 2035 eine krisentaugliche Logistik erhalten.
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Die Schweizer Armee sorgt bei einigen Parlamentariern derzeit für Sorgenfalten. Grund dafür ist die für die Logistik notwendige Software. 2020 hatte das Parlament 240 Millionen für die Einführung einer sogenannten Geschäfts-Ressourcenplanungs-Software von SAP für die Armee bewilligt.

Diese sollte beispielsweise bei der Mobilisierung von Soldaten, bei der Verwaltung von Munition oder bei der Auslieferung von Essensrationen helfen. Der Bund hatte je eine SAP-Software für die zivile Bundesverwaltung und für die Armee eingekauft.

Begründet wurde dies damit, dass «die einsatzrelevanten Systeme, insbesondere der Armeelogistik, in allen Situationen funktionieren müssen. Und auf der gehärteten Infrastruktur des VBS entsprechend zu schützen sind».

Armee nicht zufrieden mit Software

Doch die vorgesehene vollständige Einführung dieser SAP-Logistiksoftware hat die Armee letztes Jahr abgebrochen, wie «SRF» jetzt berichtet. Armee-Chef Thomas Süssli habe als Programmauftraggeber diesen Entscheid im Juni 2023 gefällt.

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Eigentlich hätte die Schweizer Armee eine Logistiksoftware von SAP einführen sollen.
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Armee-Chef Thomas Süssli habe als Programmauftraggeber diesen Entscheid im Juni 2023 gefällt.
Thomas Süssli Schweizer Armee
Man sei ursprünglich davon ausgegangen, dass die SAP-Software eine Lösung für ein «robustes und resilientes militärisches Logistiksystem» sei.
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Doch das habe sich nach mehreren Architekturiterationen mit Unterstützung von Drittfirmen und SAP nicht bewahrheitet. (Symbolbild)
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Damit ist klar: Bis mindestens 2035 wird die Armee keine krisensichere und kriegssichere Logistik haben.

Man sei ursprünglich davon ausgegangen, dass die SAP-Software eine Lösung für ein «robustes und resilientes militärisches Logistiksystem» sei. Doch: «Diese Lösung bewahrheitete sich nach mehreren Architekturiterationen mit Unterstützung von Drittfirmen und SAP jedoch nicht.»

Deswegen soll in den kommenden Jahren nach einer alternativen Lösung gesucht werden. Die soll auf der neuen Digitalisierungsplattform NDP der Armee betrieben werden.

Parlamentarier verlangen Bericht vom Bundesrat

Da das zusätzliches Geld kostet und länger dauert, zeigen sich einige Parlamentarier besorgt. «Wir werden das Thema erst nach 2035 angehen», erklärte Alexander Kohli, Chef Armeestab Divisionär, gegenüber der zuständigen Aufsichtskommission.

Die Mittel seien nämlich aktuell zu knapp. Heisst im Umkehrschluss: Bis 2035 wird man keine krisensichere und kriegssichere Logistik haben.

Gibt der Bund für die Armee zu viel Geld aus?

Deswegen stellten Mitglieder der Finanzkommissionen den Sicherheitspolitikern per Brief die Frage, ob die verzögerte Einführung einer Logistiksoftware ein Sicherheitsrisiko darstelle. Ausserdem wiesen sie auf die finanziellen Risiken hin und kritisierten: «Ein umfassendes Projektportfolio-Management des VBS liegt bis heute nicht vor.»

Jetzt verlangt die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates Klarheit vom Bundesrat. Dieser soll einen Bericht zum Abbruch des Software-Projektes liefern. Bis im Sommer 2025 soll dieser vorliegen.

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