Schweiz plant Krypto-Datenaustausch mit 74 Staaten ab 2027
Ab 2027 will die Schweiz mit 74 Ländern Informationen zu Kryptowerten automatisch austauschen. Die USA, China und Saudi-Arabien sind ausgenommen.

Der Schweizer Bundesrat hat dem Parlament eine Liste von 74 Partnerstaaten für den automatischen Informationsaustausch über Kryptowerte vorgeschlagen. Der Austausch soll ab 2027 starten, nachdem die Gesetzgebung voraussichtlich 2026 in Kraft tritt, wie «SRF» berichtet.
Zu den Partnern zählen alle EU-Mitgliedstaaten, Grossbritannien sowie die meisten G20-Staaten. Ausgenommen sind die USA, China und Saudi-Arabien.
Mit den USA ist jedoch ein bilaterales Abkommen geplant, erläutert der Bundesrat weiter.
Der Austausch erfolgt nur mit Staaten, die am Informationsaustausch interessiert sind und die Anforderungen des OECD-Melderahmens für Kryptowerte erfüllen.
Die Schweiz will so ihre internationalen Steuertransparenzverpflichtungen erfüllen und die Reputation des Finanzplatzes sichern.
Krypto: Prüfmechanismus und rechtliche Grundlagen
Vor dem Datenaustausch prüft die Schweiz, ob die Partnerstaaten weiterhin die Standards für den automatischen Informationsaustausch (AIA) erfüllen. Der bestehende Prüfmechanismus wird dafür auf Kryptowerte ausgeweitet.
Die rechtlichen Grundlagen basieren auf einem Bundesbeschluss, der im Februar verabschiedet wurde. Der Gesetzesentwurf wird derzeit im Parlament behandelt und soll am 1. Januar 2026 in Kraft treten.
Der erste Datenaustausch soll danach im Jahr 2027 stattfinden.

Der Melderahmen für Kryptowerte wurde 2022 von der OECD veröffentlicht. Insgesamt haben sich 66 Staaten, darunter die Schweiz, zur Umsetzung bekannt.
49 Staaten haben die multilaterale Vereinbarung unterzeichnet, wie die «SDA» berichtet.
Bedeutung für die Schweiz und den Kryptomarkt
Mit dem neuen Melderahmen schliesst die Schweiz Lücken im Steuertransparenzdispositiv und sorgt für Gleichbehandlung von Kryptowerten mit traditionellen Finanzanlagen. Dies stärkt die Glaubwürdigkeit des Schweizer Finanzplatzes.
Die Schweiz verfolgt einen vorsichtigen Ansatz bei Kryptowährungen, wie «Cryptopolitain» berichtet. Die Schweizerische Nationalbank lehnt Bitcoin als Reservewährung weiterhin ab, wegen Liquiditäts- und Volatilitätsbedenken.