Eine neue Volksinitiative will die Belastung durch Mobilfunkstrahlung eindämmen. Dafür sollen Glasfasernetzwerke ausgebaut und Grenzwerte festgelegt werden.
Saferphone-Initiative
Eine überparteiliche Allianz aus mehrheitlich linken Politikerinnen und Politikern möchte die Strahlenbelastung des Mobilfunknetztes mittels Volksinitiative eindämmen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 13. September 2022 beginnt die Unterschriftensammlung für die «Saferphone-Initiative».
  • Diese will den Schutz vor Mobilfunkstrahlung in der Bundesverfassung verankern.
  • Dazu sollen funkfreie Technologien gefördert und Strahlungsgrenzwerte festgelegt werden.
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Am 13. September 2022 beginnt die Unterschriftensammlung für die eidgenössische Initiative «Schutz vor Mobilfunkstrahlung – Fortschritt für Gesundheit und Umwelt (Saferphone-Initiative)». Ziel der Initiative ist es, den Gesundheitsschutz vor nichtionisierender Strahlung (NIS), sogenanntem Elektrosmog, in der Bundesverfassung zu verankern. Das Initiativkomitee ist überparteilich zusammengesetzt, die Initiative wird von den Grünen unterstützt und vom Verein «Frequencia» koordiniert.

Michael Töngi
Nationalrat Michael Töngi (Grüne/LU). - Keystone

Gemäss Umfragen der ETH Zürich reagieren rund 10 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung mit Symptomen auf die Strahlenbelastung des Mobilfunknetztes. Ferner fühlen sich 60 Prozent der Bevölkerung vor Mobilfunkstrahlung nur unzureichend geschützt, 40 Prozent fühlen sich dadurch belastet.

Veraltetes Mobilfunkkonzept

Gemäss den Initianten ist das Konzept des heutigen Mobilfunknetzes veraltet: Demnach sei das Schweizer Funkzugangsnetz für die mobile Kommunikation im Freien angelegt. Heute findet allerdings der Grossteil der mobilen Kommunikation in Innenräumen statt.

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Das Thema der Mobilfunkstrahlung beschäftig die Schweizerinnen und Schweizer schon seit Jahren: Demonstrierende an einer Kundgebung gegen die angeblichen Gesundheitsrisiken von 5G-Strahlung, im Januar 2020 in Genf. (Archivbild)
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Gemäss einer Erhebung der ETH Zürich leiden 10 Prozent der Schweizer Wohnbevölkerung unter den Folgen von Mobilfunkstrahlung. (Archivbild)
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Gemäss der Umfrage fühlen sich 60 Prozent der einheimischen Wohnbevölkerung vor Mobilfunkstrahlung nur ungenügend geschützt. (Archivbild)
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Laut der ETH-Umfrage fühlen überdies rund 40 Prozent der Befragten durch das Thema der Mobilfunkstrahlung belastet: Demonstrierende an einer Kundgebung in Bern im Septmeber 2019. (Archivbild)
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Das Initiativkomitee wollte die Strahlung, die von Mobilfunkantennen und -geräten ausgeht, erheblich vermindern. (Archivbild)

Aus diesen Gründen müsse die Strahlung Mauern, Betondecken und Fensterscheiben durchdringen. Deshalb sei die Strahlungsbelastung der Antennen so gross: «Es ist, wie wenn wir genötigt wären, unser Zuhause bei zugezogenen Vorhängen mit übermässig hellen Strassenlaternen zu beleuchten.»

Eindämmung der allgemeinen Strahlenbelastung

Das Ziel der Initiative ist es darum, die allgemeine Strahlenbelastung für Mensch, Tier und Umwelt einzudämmen. Zur Erreichung dieses Ziels soll die Kommunikationsinfrastruktur gesundheitsverträglicher und nachhaltiger gestaltet werden. Für die Mobilfunkstrahlung solle dasselbe gelten, wie für andere, potenziell toxische Einflüsse – eine geringstmögliche Belastung.

Fühlen Sie sich durch Mobilfunkstrahlung belastet?

Die Initiative will deshalb den Gesundheitsschutz vor Elektrosmog in der Verfassung verankern, um den individuellen Schutz vor Strahlenbelastung zu gewährleisten. Ferner sollen funkfreie Techniken wie Glasfaseranschlüsse gefördert werden. Schliesslich sollen für die Informations- und Kommunikationstechnik Klimaziele definiert und eingehalten werden.

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