Wirtschaftsverbände und der Bauernverband lancieren eine Kampagne für die Wahlen 2023. Die Zusammenarbeit bei den letzten Abstimmungen soll fortgeführt werden.
Wirtschaftsverbände Bauernverband
Economiesuisse, der Arbeitgeberverband, der Gewerbeverband und der Bauernverband arbeiten für die nächste Zeit zusammen. Sie wollen im Hinblick auf die Wahlen sechs Themen betonen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wirtschaftsverbände und der Bauernverband starten eine Kampagne für die Wahlen 2023.
  • Die Verbände wollen ihre Zusammenarbeit der letzten Abstimmungen fortsetzen.
  • Mit der Kampagne soll nehr «konstruktive und bürgerliche» Politik ins Parlament.

«Perspektive Schweiz»: Das ist die neue Kampagne von Economiesuisse, dem Gewerbeverband, dem Arbeitgeberverband und dem Bauernverband für die Wahlen im Herbst 2023. Damit wollen sie die Wählenden auf die «gesellschaftliche Bedeutung» von Wirtschaft und Landwirtschaft aufmerksam machen.

Vogt Arbeitgeberverbands Perspektive Schweiz
Valentin Vogt, Präsident des Arbeitgeberverbands, an der Medienkonferenz über die Kampagne «Perspektive Schweiz», 7. Oktober 2022.
Economiesuisse Mäder
Auch Economiesuisse ist mit seinem Präsident, Christoph Mäder, in der Allianz vertreten.
Ritter Bauernverband
Die Landwirtschaft vertritt Markus Ritter, Präsident des Bauernverbands und Mitte-Nationalrat (SG).
Regazzi Gewerbeverband
Fabio Regazzi, Präsident des Gewerbeverbands und ebenfalls Mitte-Nationalrat (TI), war früher auch Mitglied des Vorstandsauschusses des Arbeitgeberverbands.

Den Fokus wollen die grossen Organisationen vorerst auf sechs Themen setzen: Sicherheit und Stabilität, Sozialwerke, Berufsbildung, Nachhaltigkeit, Ernährungssicherheit sowie eine «zukunftsorientierte Energieversorgung».

Die übergreifende Message der Kampagne lautet zusammengefasst: Alles ist Wirtschaft, Wirtschaft ist alles. Oder, in den Worten von Gewerbeverbandspräsident Fabio Regazzi: «Wir sind schliesslich alle ‹die Wirtschaft›.»

Verbände wollen weiter zusammenspannen

Die Verbände wollen mit dem Zusammengang vor den nationalen Wahlen an Abstimmungserfolge vom 25. September anknüpfen: Gemeinsam haben sie bei drei der vier Vorlagen gesiegt.

Abstimmung AHV 21
Spannend bis ans Ende: Die Abstimmung über die AHV 21 endete mit einem sehr knappen Ja. - Keystone

Das Ja zur AHV-Reform habe einen jahrzehntelangen Stillstand aufgrund einer beispiellosen Blockade-Politik von Links beendet, sagte Arbeitgeber-Präsident Valentin Vogt. Das Nein zur Massentierhaltungsinitiative vom selben Tag war für die Landwirtschaft ein – erwarteter – Erfolg.

Bei der Ablehnung der Teilabschaffung der Verrechnungssteuer habe die Allianz zwar verloren: Aber die Zustimmungsrate zur gescheiterten Vorlage lässt die Verbände hoffnungsvoll in die Zukunft schauen.

Was halten Sie von der grossen Allianz zwischen Wirtschaftverbände und Bauernverband?

Allgemein verlangen die vier Männer mit «Perspektive Schweiz» weniger Aktivismus und dafür mehr Innovation, Konstruktivität und Wirtschaftsfreundlichkeit vom Parlament: «Eine realistische Politik mit Perspektive.» Bauernpräsident Markus Ritter, der im Nationalrat ein Amt innehat, stelle im letzten Punkt eine Verschlechterung fest. Auch die Landwirtschaft werde, insbesondere in der grossen Kammer, wiederholt politisch angegriffen.

allianz Wirtschaft Landwirtschaft
«Geld & Gülle» findet man wohl bei der Allianz zwischen dem Bauernverband und der Wirtschaftsverbände, finden Aktivistinnen und Aktivisten. - Keystone

Aber nicht nur im Parlament, sondern auch ausserhalb, erlebt die Allianz Widerstand. Bevor die Medienkonferenz überhaupt stattfinden konnte, wurde der Zugang mit Graffiti versehen. «Geld & Gülle» sprayten Aktivistinnen und Aktivisten auf den Boden vor dem Eingang zu den Räumlichkeiten. Die Kantonspolizei Bern bewachte den Aussenbereich anschliessend.

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