EU

Nicht «euphorisiert»: Mitte-Bregy fordert EU-Vertragsnachbesserungen

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die Mitte steht hinter dem neuen EU-Vertragspaket. Aber Parteipräsident Philipp Matthias Bregy fordert innenpolitische Nachbesserungen.

Philipp Matthias Bregy
Philipp Matthias Bregys Mitte-Partei steht hinter den neuen EU-Verträgen. «Euphorisiert» sei man aber nicht. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Mitte-Partei steht hinter den neu ausgehandelten EU-Verträgen.
  • Doch «euphorisiert» sei man wegen des Vertragswerks nicht, so der Mitte-Präsident.
  • Es brauche innenpolitische Nachbesserungen, fordert Philipp Matthias Bregy.

Mitte-Präsident Philipp Matthias Bregy hat laut «Tamedia» die neuen EU-Verträge als «akzeptabel» bezeichnet.

Die Schweiz müsse jedoch innenpolitisch nachbessern. Insbesondere bei der Steuerung der Zuwanderung und der dynamischen Rechtsübernahme, sagte er den Zeitungen.

«Es braucht ein öffentlich zugängliches Monitoring aller EU-Geschäfte, welche die Abkommen betreffen.» Das sagte Bregy in dem am Mittwoch veröffentlichten Interview.

Nicht «euphorisiert» vom Vertragswerk

Wenn die EU mitteile, dass es einen Rechtserlass gebe, der die Schweiz betreffe, müsse man mitreden können. Eine parlamentarische Delegation in Brüssel sei seiner Ansicht nach unerlässlich.

Die Mitte sei nicht «euphorisiert» vom Vertragswerk. Doch: Regelbasierte Beziehungen zur EU seien wichtig, betonte Bregy.

Wie stehst du zu den EU-Verträgen?

Die Schweiz solle zudem selbstbewusster auftreten. Und Spielräume bei der Umsetzung europäischen Rechts «konsequent ausnutzen».

Die Schutzklausel sei zwar eine Verbesserung gegenüber der aktuellen Regelung, aber nur eine Minimallösung.

Stimmung der Bevölkerung muss ernstgenommen werden

Weil die Mitte die 10-Millionen-Initiative der SVP als potenziell mehrheitsfähig erachte, setze sie sich für einen direkten Gegenvorschlag ein. Dieser respektiert die Personenfreizügigkeit.

«Es wäre ein grosser politischer Fehler, die Stimmung in der Bevölkerung nicht ernst zu nehmen», so Bregy weiter. Skeptisch sei die Partei zudem beim Stromabkommen, weil dessen Geltungsbereich rechtlich unklar sei.

«Die Bilateralen III sind nur mehrheitsfähig, wenn die Mitte-Partei sie unterstützt. Ich erwarte daher eine ernsthafte Diskussion unserer Forderungen», erklärte der Mitte-Präsident.

Die ausgehandelten EU-Verträge stossen bei Parteien, Verbänden und Organisationen grundsätzlich auf breite Zustimmung. Entschieden gegen den Vorschlag des Bundesrates stellte sich die SVP. Die Vernehmlassung endet am 31. Oktober.

Mehr zum Thema:

Kommentare

User #5429 (nicht angemeldet)

Warum ist der zu unterzeichnende Vertrag in Angelsächsisch verfasst, wo doch keine der Parteien Angelsächsisch spricht? Da ist doch etwas oberfaul.

User #3201 (nicht angemeldet)

Habe bisher noch von keinem einzigen Politiker oder Politikerin gehört, dass as Vertragspaket vollständig gelesen und auch verstanden wurde. Gem. meinem Kenntnisstand liegen zwar deutschsprachige Übersetzungen vor, die verbindlichen Verträge sind jedoch in englischer Sprache verfasst (british, american, Mixmasch...?). M.E. bleibt aktuell auch zuwenig beachtet, welche bisherigen Regelungen, und mit welchen Konsequenzen, aufgrund der Verträge konkret ausgehebelt würden. Im übrigen fände ich eine Übernahme der "Unionsbürgerrichtlinie" grobfahrlässig, solange sich Bundesbern z.B. nicht über die Finanzierung unserer AHV etc. einigen kann.

Weiterlesen

Philipp Matthias Bregy
32 Interaktionen
Bern
EU SVP
241 Interaktionen
EU-Paket
Delegiertentreffen FDP
399 Interaktionen
Ohne Ständemehr

MEHR EU

Mikroplastik
3 Interaktionen
Neue Regeln
Ukrainischer Präsident Wolodymyr Selenskyj
38 Interaktionen
Erwartungen
Pro Schweiz Stephan Rietiker
22 Interaktionen
«Verrat am Volk»
Ursula von der Leyen
28 Interaktionen
Berlin

MEHR AUS STADT BERN

RBS
8 Interaktionen
Fahrgäste fliehen
YB
1 Interaktionen
Ex-YB-Star