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Pro Schweiz verlangt obligatorisches Referendum für EU-Verträge

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Bern,

Pro Schweiz lehnt das EU-Verhandlungspaket vollumfänglich ab und warnt, dass ein Wegfall des obligatorischen Referendums einem «Verrat am Volk» gleichkäme.

Pro Schweiz Stephan Rietiker
Pro Schweiz lehnt das EU-Verhandlungspaket strikt ab und bezeichnet das Ausbleiben eines obligatorischen Referendums als «Verrat am Volk», so Präsident Stephan Rietiker. (Archivbild) - keystone

Pro Schweiz lehnt das EU-Verhandlungspaket vollumfänglich ab. Sollte es kein obligatorisches Referendum geben, «wäre dies auch ein Verrat am Volk», erklärte Pro Schweiz-Präsident Stephan Rietiker am Montag vor den Medien.

Die Zukunft der Schweiz dürfe nicht hinter verschlossenen Türen und mit allerlei Tricks enden – das Volk und die Kantone müssten zwingend darüber entscheiden, so Rietiker. In der Bundesverwaltung sässen immer mehr EU-Bürger in Schlüsselpositionen und die Bundesverwaltung rede diese Verträge schön. Der freie Zugang zum EU-Binnenmarkt sei bereits gesichert. Neue Verträge seien unnötig und gefährlich.

Auch für den früheren SVP-Bundesrat Christoph Blocher sind die EU-Verträge für die Schweiz «nicht überlebensnotwendig», da «der heutige Zustand ja funktioniert». Die Kampagne der Befürworter der Verträge stehe unter den Mogelbegriffen «Vernehmlassung» und «Bilaterale Verträge».

Blocher kritisiert EU-Verträge

Tatsächlich handle es sich nicht um eine Vernehmlassung, da das Vertragswerk nicht mehr geändert werden könne. Die Verträge seien auch «das Ende und nicht eine Fortsetzung des bilateralen Wegs», führte Blocher aus. Die Schweiz würde sich damit der EU-Gesetzgebung unterwerfen. Es handle sich um einen «EU-Unterwerfungsvertrag» und um eine «unumkehrbare Annäherung an die EU».

Die Neutralität der Schweiz wäre laut Blocher nicht mehr möglich. «Für die Schweiz sind diese Verträge eine Kriegsgefahr», so Blocher.

Der Berner alt Nationalrat Adrian Amstutz warnte davor, dass die Massenzuwanderung bei einer Annahme der neuen Verträge «noch drastischer» zunehmen und schwerwiegende Folgen haben würde. Die neue Schutzklausel und das Stromabkommen seien nicht das Papier wert, auf dem sie stünden, so Amstutz. Die Hürden für die Schutzklausel seien zu hoch angesetzt.

Die ausgehandelten EU-Verträge stossen bei Parteien, Verbänden und Organisationen ansonsten grundsätzlich auf breite Zustimmung. Entschieden gegen den Vorschlag des Bundesrates stellt sich die SVP. Die Stellungnahmen von SP und Mitte-Partei sind noch nicht bekannt. Die Vernehmlassung endet am 31. Oktober.

Kommentare

User #6350 (nicht angemeldet)

Die Arena vom letzten Freitag widmete sich dem Thema EU und EU-Beitritt mit dem berühmt-berüchtigten Unterwerfungsvertrag. Die bundesrätliche Forderung, für diese Abstimmung — die für die Direkte Demokratie der Schweiz das traurige Aus bedeuten könnte — nur das Volksmehr zuzulassen, ist auf der berechtigten Angst begründet, es gäbe (erneut) ein Nein. Was haben wir nur für intrigante Hampelmänner im Bundesrat, die Stimmbevölkerung inklusive Kantone manipulieren zu wollen!

User #4819 (nicht angemeldet)

Wann tritt die Schweiz in die EU bei? So können wir uns gemeinsam für ein starkes Europa einsetzten.

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