Der Nationalrat hat einen Vorstoss angenommen, der den Stellenwert von Frauen in der medizinischen Forschung verbessern möchte.
Nationalrat Gendermedizin
Keine. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Frauen sollen einen höheren Stellenwert in der medizinischen Forschung erhalten.
  • Der Nationalrat hat am Donnerstag eine entsprechende Motion angenommen.

Frauen sollen in der medizinischen Forschung einen höheren Stellenwert erhalten. Der Nationalrat hat am Donnerstag einen Vorstoss überwiesen, der die Forschung in der Gendermedizin voranbringen will. Er verlangt ein nationales Forschungsprogramm. Der Vorstoss geht an den Ständerat.

Weiter soll eine markante Erhöhung an Forschung über Beschwerden und Krankheiten, die speziell oder vor allem Frauen betreffen, veranlasst werden. Dies geht aus der angenommenen Motion hervor.

Geschlecht als Voraussetzung für Fördergelder abgelehnt

Die Motion forderte auch, dass die Berücksichtigung von Geschlechtsaspekten als Voraussetzung gelten müsse, um Fördergelder vom Schweizerischen Nationalfonds zu erhalten. Dieser Teilaspekt wurde allerdings von der bürgerlichen Mehrheit mit 100 zu 83 Stimmen abgelehnt.

Geschlechtsspezifische Unterschiede würden in der Schweizer Forschung und in der klinischen Routine zu wenig wahrgenommen und berücksichtigt, befand die Ratsmehrheit.

Eine wachsende Anzahl von Studien belege: Ein vermeintlich geschlechtsneutrales Universalkonzept in der Erforschung und Behandlung von Krankheiten sei nicht sinnvoll. Eine fehlende Geschlechterperspektive in der Forschung berge die Gefahr von verfehlten Diagnosen und Behandlungen.

Bundesrat lehnt Begehren ab

Der Bundesrat lehnt das Begehren mit Hinweis auf bereits laufende Aufträge zum Thema ab. Überdies hätten Forschende auch jederzeit die Möglichkeit, beim Nationalfonds Mittel für die Durchführung wissenschaftlicher Projekte zur Thematik zu beantragen.

Am Dienstag hatte der Nationalrat bereits eine ähnlich lautende Motion von Ruth Humbel (Mitte/AG) angenommen. Diese zielte auf Verbesserungen in der Praxis der Frauenmedizin ab. Am Ursprung der Motionen stehen zwei überwiesene Petitionen der letzten Frauensession zur Gendermedizin.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesratStänderatNationalrat