Am Montag sollen die nächsten Lockerungen vollzogen werden. Die epidemiologische Lage bleibt jedoch instabil. Der Bundesrat entscheidet heute Nachmittag.
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Bundesrat Alain Berset und Bundespräsident Guy Parmelin (r.) treffen bei einer Medienkonferenz ein. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat entscheidet heute über weitere Lockerungsschritte.
  • Möglich ist, dass ab Montag Restaurants und Cafés ihre Terrassen öffnen dürfen.
  • Die Exekutive ginge damit ein Risiko ein. Experten warnen vor einer dritten Welle.
  • Offenbar soll zumindest mit Sicherheit die Fünferregel fallen – im Hinblick auf Ostern.

Vergangene Woche sind die Fallzahlen des Coronavirus wieder leicht angestiegen. Der R-Wert liegt zudem seit Anfang März über 1,1. Und die Mutation B117 macht inzwischen geschätzt 80 Prozent aller Fälle aus. Es sieht für Lockerungen also ungünstig aus.

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Ein Café in Basel nachdem der Bundesrat die Massnahmen gelockert hatte, Mai 2020. Bald könnten Gastrobetriebe auch wieder ihre Terrassen öffnen. - Keystone

Für den Montag, 22. März hat der Bundesrat aber geplant, den Gastro-Betrieben zu erlauben, ihre Aussenbereiche zu öffnen. Zugelassen wären auch Veranstaltungen wie Theatervorstellungen oder Konzerte, mit Beschränkung der Personenanzahl, wohlgemerkt.

Riskante Lockerungen für Bundesrat

Für Expertinnen und Experten kommen die Lockerungen aber zu schnell und zu früh. Zum Beispiel sagte Patrick Mathys vom BAG, eine Trendwende wie in anderen Ländern sei durchaus möglich.

Coronavirus Mathys BAG
Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit beim BAG, informiert zum Thema Coronavirus. - Keystone

Sogar Nicht-Experte Marco Chiesa, Präsident der SVP, stellte sich gegen die Lockerungspläne des Bundesrats. Über Events zu sprechen, sei noch verfrüht, sagte er zu Nau.ch.

Andererseits hat aber der Bundesrat auch die Teststrategie diese Woche ausgeweitet. Denn je mehr Personen sich testen lassen, desto besser ist die Infektionssituation einschätzbar. So können zudem Ausbrüche an Schulen oder in Unternehmen vermieden oder zumindest in Schach gehalten werden.

CORONAVIRUS, GDK Alain Berset
Bundesrat Alain Berset, rechts, und der Basler Regierungsrat Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -direktoren GDK an einer Medienkonferenz. - Keystone

Die Kantone unterstützen die Öffnung der Terrassen. Die Hälfte wollen sogar auch schon die Innenräume von Restaurants und Cafés öffnen. Prioritär wollten die Kantone aber einen Jo-Jo-Effekt vermeiden. «Es soll deshalb umsichtig und gestützt auf die bisherigen Erfahrungen geöffnet werden», teilt die GDK mit.

Grössere Familientreffen wohl bald wieder möglich

Im Gegensatz zu den Unsicherheiten in den oben erwähnten Bereichen, gibt es laut den «Tamedia-Zeitungen» in einem Punkt Klarheit: Private Treffen von bis zu zehn Personen sollen wieder erlaubt sein. Dies im Hinblick auf Ostern. Bisher durften sich nur fünf Personen im privaten Rahmen treffen.

Ob die Fünferregel tatsächlich fallen wird, dürfte sich am Freitagnachmittag zeigen. Dann wird die Landesregierung wohl über das weitere Vorgehen informieren. Wann, ist noch nicht bekannt.

Nau.ch berichtet live von der Medienkonferenz.

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