Das BAG erläuterte heute Dienstag, dass die Schweiz möglicherweise vor einer dritten Corona-Welle stehe. Die GDK rät zur schrittweisen Lockerung.
GDK Engelberger Berset Coronavirus
Lukas Engelberger, Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektorinnen und -Direktoren (GDK), erscheint mit Bundesrat Alain Berset an einer Pressekonferenz. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Infektionen mit dem Coronavirus steigen in der Schweiz wieder an.
  • Deshalb rät die GDK zur schrittweisen Öffnung.
  • Damit soll ein «Jo-Jo-Effekt» verhindert werden.

Die Gesundheitsdirektorenkonferenz (GDK) sieht eine weitgehende oder gar vollständige Aufhebung der Corona-Massnahmen auf Bundesebene mit unvertretbaren Risiken verbunden. Sie befürworte eine schrittweise Öffnung mit flankierenden Massnahmen, schrieb sie am Dienstag.

Der Bundesrat hatte am 12. März die Kantone um ihre Meinung gebeten. Alle 26 Kantone hätten ihre Stellungnahme beim GDK-Generalsekretariat eingereicht, teilte die GDK mit.

«Jo-Jo-Effekt» soll verhindert werden

Sie erinnerte daran, sie habe bereits in der Stellungnahme vom 22. Februar zum ersten Öffnungsschritt per 1. März festgehalten, dass sie sich grundsätzlich hinter das vorsichtige und schrittweise Vorgehen des Bundesrates stelle.

Es sei auch die Notwendigkeit einer etappenweisen Vorgehensweise mit mehreren Öffnungsschritten anerkannt worden. So kann im Bedarfsfall rasch reagiert werden und ein sogenannter «Jo-Jo-Effekt» wird verhindert.

Dies gelte nun umso mehr. Denn innerhalb der letzten zehn Tage wieder sei ein ansteigender Trend zu verzeichnen, und dies mit eher kleinen regionalen Differenzen.

Vollständige Öffnung mit unvertretbaren Risiken verbunden

Die mutierte Variante sei inzwischen dominant. Angesichts dieser Ausgangslage wäre eine weitgehende oder gar vollständige Aufhebung der Massnahmen auf Bundesebene mit unvertretbaren Risiken verbunden.

Coronavirus B117
Die britische Variante B.1.1.7 sei laut dem BAG für 80 Prozent der Corona-Fälle verantwortlich. - Keystone

«Es soll deshalb umsichtig und gestützt auf die bisherigen Erfahrungen geöffnet werden», schreibt die GDK. «Ansonsten besteht die Gefahr, die gute Ausgangslage zu verspielen, in die wir alle uns mit einer grossen Kraftanstrengung gebracht haben.» Dies hätte gesundheitlich, aber auch wirtschaftlich schwerwiegende Folgen.

Die Auswirkungen des ersten Öffnungsschrittes vom 1. März seien noch nicht in vollem Ausmass ersichtlich. Modellierungen zeigten, dass kleine zeitliche Unterschiede bei der Aufhebung der Massnahmen entscheidend sein könnten, ob eine starke dritte Welle erfolge.

Coronavirus Läden
Ab 1. März dürfen die Läden in der Schweiz wieder öffnen. (Achivbild) - z.V.g.

«Wir befinden uns insgesamt also in einer etwas widersprüchlichen Situation», schreibt die GDK. Und weiter: «Von hohen Erwartungen auf eine gestaffelte Rücknahme von einschränkenden Massnahmen, welche sich mit der derzeitigen epidemiologischen Lage und dem noch zögerlichen Impffortschritt kreuzen.»

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