Nach der Bundesratswahl ist Grünen-Glättli enttäuscht von der fehlenden SP-Unterstützung. Er schliesst einen Angriff auf deren Bundesratssitz nicht mehr aus.
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Die Grünen sehen sich nach der Bundesratswahl vom Mittwoch «befreit von falschen Rücksichtsnahmen» auf die SP. «Wir schulden der SP nichts mehr», sagte Parteipräsident Balthasar Glättli. Im Bild Glättli mit SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Grünen-Präsident Glättli kritisiert die SP nach der Bundesratswahl.
  • Zehn Minuten vor Beginn habe die Partei erklärt, sie werde den Angriff nicht unterstützen.
  • Glättli sagt, die Grünen müssten ab jetzt auf sich selbst schauen.
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Die Grünen sehen sich nach der Bundesratswahl vom Mittwoch «befreit von falschen Rücksichtnahmen» auf die SP. «Wir schulden der SP nichts mehr», sagte der abtretende Parteipräsident Balthasar Glättli. «Wir müssen ab jetzt für uns selber schauen.»

Die SP habe zehn Minuten vor Wahlbeginn erklärt, sie unterstütze den grünen Angriff auf den FDP-Sitz von Ignazio Cassis nicht, so Glättli in einem Interview in der Donnerstagsausgabe der Tamedia-Zeitungen.

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Der Angriff der Grünen mit Gerhard Andrey auf den Bundesratssitz der FDP ist gescheitert – laut Glättli auch, weil die SP nicht mitgemacht hatte. - keystone

«Vier Jahre lang sagte sie, der Viererblock im Bundesrat, bestehend aus SVP und FDP, müsse geknackt werden. Vier Jahre lang versicherte die SP uns Grünen ihre Solidarität. Jetzt, bei diesen Bundesratswahlen, hätte die SP diesen Worten Taten folgen lassen können.»

Die Grünen ziehen aus dem Verhalten der SP – ihrer bis dahin «natürlichen Verbündeten» – ihre Schlüsse: «Die SP hat heute eine wohltuende Klarheit geschaffen», so Glättli. «Wir können uns – in aller Gelassenheit – überlegen, ob wir bei einer nächsten Gelegenheit auch einen Bundesratssitz auf Kosten der SP annehmen würden.»

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