In einer Woche kommen die ersten Öffnungs-Schritte. Drei Experten des Bundes informieren heute zum Coronavirus. Nau.ch berichtete live im Stream und Ticker.
Die Pressekonferenz der Bundes-Experten zum Coronavirus live im Stream.
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Das Wichtigste in Kürze

  • Heute in einer Woche beginnt die schrittweise Öffnung der Schweizer Wirtschaft.
  • Experten des Bundes informieren zur aktuellen Lage und beantworten Fragen.
  • Nau.ch berichtete live im Stream und Ticker.

Die Pressekonferenz des Bundes-Fachexperten ist beendet. Hier noch einmal die wichtigsten Punke:

- Die internationale Lage: 2,4 Millionen bestätigte Fälle, 165'000 Tote. Hotspot sind momentan die USA. Die Lage in Europa entspannt sich dagegen, besonders Österreich macht grosse Fortschritte. Zuletzt gab es erstmals seit Längerem einen Zuwachs von nur 100 Neuinfektionen pro Tag. Beunruhigend sind aber die Entwicklungen in Singapur, Japan und Russland.

- Die Lage in der Schweiz: Knapp 28'000 positive Fälle sind zu verzeichnen, verstorben sind 1142 Menschen. Die Anzahl der Neuinfektionen sinkt derzeit stark, ebenfalls die Todesfälle pro Tag. Auch auf den Intensivstationen ist die Entspannung spürbar, von 400 auf 260 halbierte sich die Anzahl Covid-Patienten.

- Das Seco geht davon, dass sich der Tourismus 2020 nur zögerlich erholen wird, komplett wohl erst im Jahr 2022. Der Umsatzrückgang für dieses Jahr, so schätzt das Seco, wird 25 - 35 Prozent betragen. Aber auch das nur unter der Voraussetzung, dass die Exit-Strategie des Bundes funktioniert und es keine Rückfälle gibt.

- Von über 3500 Armeeangehörigen im Dienst wird derzeit nur etwa ein Drittel gebraucht. Die Armee ist sich bewusst, dass das zu wenig ist und hat bereits begonnen, Dienstleistende wieder nach Hause zu schicken. Diese müssen allerdings in Bereitschaft bleiben. Konkret betrifft das 400 Angehörige der Armee in dieser Woche.

15.09 Uhr: Die Pressekonferenz ist beendet.

15.08 Uhr: Kommt es zu einem Ausgabestau bei den Sozialwerken? Ja, bestätigt Erik Jakob, das liege aber nur daran, dass es derzeit ein Volumen von ungefähr zehnmal so vielen Anträgen gibt als normal.

15.04 Uhr: Für wen sind die Schutzmasken, die der Bund jetzt kauft, bestimmt und wie werden sie verteilt? «Fokus ist das Gesundheitswesen, das pumpt der Bund das nötige Schutzmaterial ins System», so Mathys. «Eine breite Maskentragpflicht in der Bevölkerung ist nicht vorgesehen, und darum auch keine Verteilung.» Es käme aber auch vor allem darauf an, wie viele Masken man überhaupt kaufen kann.

15.02 Uhr: Wie viele neue Fälle pro Tag dürfen es maximal sein, damit das Contact Tracing wieder eingeführt werden kann? «Es müssen sicher unter 100 Neuinfektionen pro Tag sein», so Patrick Mathys.

15.00 Uhr: Wie beurteilt das BAG die Lage in Schweden? Die Herangehensweise sei eine andere als die meisten anderen europäischen Länder ergriffen haben, die Resultate seien nicht schlecht, aber im Vergleich mit den Nachbarländern ist die Zunahme der Fälle am höchsten, so Mathys. «Dass Schweden in zwei bis drei Wochen eine Herdenimmunität entwickelt haben soll, kann ich mir nicht vorstellen», so Mathys. Das sei quasi unmöglich.

14.58 Uhr: Die Grobkonzepte für die Schutzmassnahmen werden jetzt gerade erarbeitet und am Mittwoch veröffentlicht. «Hygienevorschriften, Abstandhalten, Informationen zum Maskentragen wird darin enthalten sein», so Erik Jakob. Was die Masken betrifft: «Die Masken werden zertifiziert sein, nicht selber gebastelt», ergänzt Patrick Mathys.

14.55 Uhr: Hat das BAG die Spitäler «kaputtgeschützt»? «Nein», stellt Mathys klar. Die Spitäler seien nicht an die Grenze der Belastung gelangt, weil man frühzeitig die Kapazitäten erweitern habe. «Bis vor wenigen Tagen waren 400 Patienten an Beatmungsmaschinen, damit wäre unsere Kapazität erreicht worden», so Mathys.

14.53 Uhr: Wurde die Westschweiz zu wenig beachtet, als es darum ging, die Schulen wieder zu öffnen? «Ja, die Situation ist eine andere. Aber auch die Einstellung ist anders, der Röstigraben existiert», so Mathys. Es sei wichtig, dass es eine gesamtschweizerische Lösung gebe. Dem BAG sei bewusst, dass das eine emotionale Angelegenheit sei.

14.51 Uhr: Wie steht es um die Flüchtlingscamps auf den griechischen Inseln? «Das BAG hat weder die Kompetenz noch die Berechtigung, im Ausland tätig zu werden», so Patrick Mathys. Das sei Aufgabe des Deza.

Die Lage in den Flüchtlingslagern sei momentan unklar, man mache sich aber Sorgen, was passiert, wenn das Virus in solche Lager eingeschleppt werden.

14.49 Uhr: Eine Frage zu Singapur und Japan: Gibt es da bereits eine zweite Welle oder wurden Zahlen verschwiegen? «Nein, ich denke nicht, dass uns etwas verschwiegen wurde», so Patrick Mathys. «Es ist wahrscheinlich so, dass sich die Leute nicht mehr so gut an die Beschränkungen gehalten haben.»

14.44 Uhr: Hält sich die Bevölkerung weiter an die Vorgaben oder gibt es Ermüdungserscheinungen? «Ja, die gibt es», sagt Mathys. «Ich hatte das Gefühl, dass es heute ein wenig mehr Leute auf der Strasse hatte. Ob das ein Trend ist? Klar ist, viele von uns haben die Massnahmen langsam satt, aber nur wenn wir uns weiter daran halten, entgleist die Situation nicht erneut.»

Die Datenauswertungen, die die Swisscom vornimmt, haben keine grossen Veränderungen in der Mobilität feststellen können.

14.38 Uhr: Auf welcher Basis entscheidet das BAG, wie weit das Veranstaltungsverbot noch gezogen werden muss? Genau kann Patrick Mathys das noch nicht sagen, betont aber, dass Grossveranstaltungen wie Fussballspiele oder Konzerte ein enormes Risiko bergen, eine zweite Welle auszulösen und darum wohl länger nicht erlaubt sein werden als nur bis im Juni.

14.31 Uhr: Ist schon klar, welche Produkte in Supermärkten zusätzlich verkauft werden dürfen? Das wird am Mittwoch bekanntgegeben, sagt Patrick Mathys. Erik Jakob vom Seco ergänzt, dass es eine geringfügige Öffnung geben wird, keine komplette Öffnung.

14.30 Uhr: Die obligatorische Kinder-Frage: was gilt für unsere Kleinen? «Kinder können sich anstecken und erkranken», so Mathys, «Aber sie sind nicht der Treiber der Epidemie. Die Massnahmen bleiben bis zur Eröffnung der Schulen.»

14.28 Uhr: Was für Bedingungen gelten für Kirchen? «Das einzige, was erlaubt ist, und wo jetzt auch mehr Leute teilnehmen dürfen, sind Beerdigungen», so Mathys. Alle anderen religiösen Veranstaltungen sind weiterhin verboten.

14.27 Uhr: Welche Sportarten dürfen bald wieder ausgeübt werden? Einzelsportarten sind kein Problem, Kontaktsportarten schon eher, sagt Patrick Mathys.

14.24 Uhr: Macht es Sinn, jetzt schon serologischen Tests zu machen? Patrick Mathys betont, dass ein serologischer Test keine Aussage treffen kann, ob eine Person immun ist. Er bestätigt lediglich, dass ein Kontakt mit dem Virus stattgefunden hat. Zudem, so Mathys, seien die Tests noch nicht validiert. «Die Aussagekraft dieser Tests ist gering», so Mathys. «Darum sind sie gefährlich.»

14.22 Uhr: Die Fragerunde beginnt.

14.21 Uhr: Unklar ist noch, wie WKs und Rekrutenschulen durchgeführt werden sollen.

14.17 Uhr: Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen, VBS, spricht über den Einsatz der Armee. Die Armee ist seit einem Monat mobilisiert. Derzeit wird geprüft, inwiefern demobilisiert werden kann. Über 3500 Angehörige der Armee (ADA) sind derzeit im Einsatz, von denen werden allerdings nur ungefähr ein Drittel momentan wirklich gebraucht.

Die Armee ist sich bewusst, dass das zu wenig ist und hat bereits begonnen, ADA wieder nach Hause zu schicken. Diese müssen allerdings in Bereitschaft bleiben. Konkret betrifft das 400 Angehörige der Armee in dieser Woche.

Zur sanitären Lage: 221 ADA sind in Quarantäne, das sind 200 weniger als letzte Woche. Noch 32 ADA befinden sich in Isolation.

14.12 Uhr: Die Erholung der Branche wird lange dauern und schwierig verlaufen. Schweiz Tourismus hat einen Antrag auf 12 Millionen Schweizer Franken gestellt, um den Tourismus nach den Krise wieder in Schwung zu bringen. Ein Fokus soll dabei auf Binnentourismus liegen, also Ferien von Schweizern in der Schweiz.

Das Seco will die Tourismusbranche darin unterstützen, passende Schutzkonzepte zu entwickeln, wie der Tourismus auch sicher wieder hochgefahren werden kann.

14.09 Uhr: Das Seco geht davon aus, dass der Umsatzrückgang für dieses Jahr 25 - 35 Prozent betragen wird. Aber auch das nur unter der Voraussetzung, dass die Exit-Strategie des Bundes funktioniert und es keine Rückfälle gibt.

14.06 Uhr: Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO, WBF, spricht zur Lage in der Tourismus-Branche, die besonders hart von der Pandemie getroffen wurde. Teilbranchen des Tourismus gehören zu den am schwersten getroffenen Branchen der Schweiz: Hotellerie, Bergbahnen, Reisebüros.

Das Seco geht davon, dass sich der Tourismus 2020 nur zögerlich erholen wird, komplett wohl erst im Jahr 2022.

14.06 Uhr: Momentan beschäftigt die bevorstehende Lockerung des Lockdowns und damit zusammenhängend die Ausarbeitung von Schutzkonzepten das BAG am meisten.

14.04 Uhr: Zur Lage in der Schweiz: Knapp 28'000 positive Fälle sind zu verzeichnen, verstorben sind 1142 Menschen. Die Anzahl der Neuinfektionen sinkt derzeit stark, ebenfalls die Todesfälle pro Tag. Auch auf den Intensivstationen ist die Entspannung spürbar, von 400 auf 260 halbierte sich die Anzahl Covid-Patienten.

14.01 Uhr: Als Erster spricht Patrick Mathys. Er erwähnt die weltweite Lage: 2,4 Millionen bestätigte Fälle, 165'000 Tote. Hotspot sind momentan die USA. Die Lage in Europa entspannt sich dagegen, besonders Österreich macht grosse Fortschritte. Zuletzt gab es erstmals seit Längerem einen Zuwachs von nur 100 Neuinfektionen pro Tag.

In Russland steigen die Fallzahlen momentan rasant an, was beunruhigt. In Singapur, wo lange harte Massnahmen galten, sind die Neuinfektionen wieder angestiegen. Man geht davon aus, dass die Schraube wieder angezogen wird. Dasselbe gilt für Japan.

14 Uhr: Die Pressekonferenz beginnt.

Die aktuelle Situation

Am 27. April, also in genau einer Woche, wird die Schweiz den ersten Schritt hin zu einer Öffnung vollziehen. Rund eineinhalb Monate nachdem der Bundesrat den Lockdown verkündet hatte.

Spitäler sollen wieder alle Eingriffe vornehmen können, ambulante Praxen sowie Coiffeur-, Massage-, Tattoo- und Kosmetikstudios und weiter Baumärkte, Gartencenter, Blumenläden und Gärtnereien dürfen wieder öffnen.

Alle Öffnungsschritte des Bundes sollen mit Schutzkonzepten begleitet werden. Ein Informationsvideo zur Verwendung von Schutzmasken wurde beispielsweise auf Anfang dieser Woche angekündigt.

Ascona: turismo pasquale, Covid-19
Leute geniessen das schone Wetter an der Uferpromenade von Ascona, am Samstag, 4. April 2020. Bundesrat und Tessiner Regierung hatten schon fuer das vergangene Wochenende explizit dazu aufgerufen, nicht ins Tessin zu fahren. Dies gelte nach wie vor fuer alle, auch ueber Ostern. (KEYSTONE/Ti-Press/Alessandro Crinari)
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Frühsommerwetter lockt Schweizer an Ostern ins Freie.
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Ein Restaurant bleibt wegen des Coronavirus geschlossen.
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Innenbereiche der Restaurants bleiben noch lange geschlossen (Symbolbild).

Folgende Personen nehmen an der Pressekonferenz zum Coronavirus teil:

- Patrick Mathys, Leiter Sektion Krisenbewältigung und internationale Zusammenarbeit, BAG

- Erik Jakob, Leiter der Direktion für Standortförderung SECO, WBF

- Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen, VBS

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