Die SP stellt wegen des Coronavirus Forderungen an den Bundesrat. Dabei bedient sie sich beim Design der Bundes-Kampagne. Das BAG pfeift die Genossen zurück.
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Das BAG von Bundesrat Alain Berset pfeift Christian Levrats SP wegen seiner Kampagne zurück. - Keystone, SP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die SP machte mit einer Kampagnen-Kopie auf ihre Forderungen aufmerksam.
  • Das schadet der Corona-Kampagne, stellt das BAG nun auf Anfrage klar.
  • Man habe mit der SP Kontakt aufgenommen und sie darauf hingewiesen.

«So schützen wir uns» ist die wohl meistbeachtete Kampagne des Bundes aller Zeiten. In (mittlerweile) roter Farbe und klarer Bildsprache klärt das Bundesamt für Gesundheit (BAG) über Massnahmen gegen das Coronavirus auf. Die SP Schweiz liess es sich nicht nehmen, von der Bekannheit des Sujets zu profitieren.

SP fordert weitere Massnahmen

Eine Pressemitteilung, in der Präsident Christian Levrat vom Bund weitere Massnahmen fordert, publizierten die Sozialdemokraten auch über die Sozialen Medien. Und im selben Design wie die Kampagne des BAG.

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Rechts: die offizielle Kampagne des BAG gegen das Coronaviurs. Links: die Kopie der SP. - Twitter @spschweiz / BAG

«Neues Coronavirus», heisst es darauf im nachgebauten Layout samt gelbem Balken, angepasster roter Farbe und grünem Haken. «So schützen wir uns.»

SP fordert Härtefallfonds

Doch wo die Bundeskampagne sechs Massnahmen wie gründliches Händewaschen, Abstand halten und in die Armbeuge husten empfiehlt, hat die SP nur zwei Forderungen. Und zwar die «Unterstützung von Arbeitnehmenden» und einen «Härtefallfonds für KMU».

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Christian Levrat am traditionellen Dreikönigsapéro der SP in Bern.
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Von links: Die SP-Nationalrätinnen Tamara Funicello (BE) und Barbara Gysi (ZH) sowie Parteipräsident und Ständerat Christian Levrat (FR) an der Delegiertenversammlung der SP Schweizin Bern.
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SP-Präsident Christian Levrat.

BAG: «Das schadet der Kampagne»

Das BAG hat daran wenig Freude. «Es schadet der Kampagne, ihrer Wiedererkennbarkeit und ihren Aussagen, wenn sich andere Institutionen derselben Bildsprache bedienen», stellt Sprecher Gregor Lüthy klar.

Die Kampagne ziele vor allem durch ebendiese Wiedererkennbarkeit darauf, dass die Bevölkerung in der Schweiz sich an die Hygienemassnahmen und die Verhaltensempfehlungen erinnert. Und diese dann auch anwendet.

«Wenn mit derselben Bildsprache andere Botschaften vermittelt werden, so wird die Schweizer Bevölkerung verwirrt», so Lüthy. «Andere Organisationen oder Institutionen sollen daher auf die Verwendung der Kampagnen-Bildsprache verzichten.»

Das BAG habe mit der SP bereits Kontakt aufgenommen und werde sie «auf die mögliche Verwirrung hinweisen.»

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