Der Bundesrat folgt einer Motion aus dem Nationalrat und will eine Plattform zur Erforschung der Herkunft von Kulturgütern aufbauen.
Bundeshaus
Das Bundeshaus in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will eine Plattform zur Erforschung der Herkunft von Kulturgütern aufbauen.
  • Damit folgt er einer Motion aus dem Nationalrat.
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In der Schweiz soll eine Plattform für die Erforschung der Herkunft von Kulturgütern aufgebaut werden. Der Bundesrat ist mit einer Motion aus dem Nationalrat einverstanden. Gemäss der Motion muss die Plattform auf wissenschaftlichen Prinzipien basieren und weltweit zugänglich sein. Eingereicht hatte die Motion die Kommission für Wissenschaft, Bildung und Kultur des Nationalrates (WBK-N).

Der Bundesrat soll gemäss dem Vorstoss die Plattform in Form einer webbasierten Datenbank für die Provenienzforschung von Kulturgütern zusammen mit anderen Partnern koordinieren und unterstützen.

Auch private Museen können mithelfen

Die WBK-N will, dass vom Bund bei der Provenienzforschung unterstützte Museen ihre Erkenntnisse auf der Plattform veröffentlichen müssen. Andere Museen – ob öffentlich oder privat – können dies tun. Gelten soll dies für inländische und auch für ausländische Museen.

Seien Resultate der Herkunftsforschung über eine solche Plattform einfacher zugänglich, diene dies der Qualität und der Transparenz, schrieb der Bundesrat zu seinem am Donnerstag veröffentlichten Antrag, die Motion anzunehmen. Ausserdem könnten sich die Forscherinnen und Forscher vernetzen.

Heisst das Parlament die Motion gut, will der Bundesrat «die wirtschaftlichste Lösung, welche die qualitativen Anforderungen an eine Forschungsplattform erfüllt, umsetzen», wie es in der Antwort des Bundesrats heisst. Als nächstes befasst sich der Nationalrat mit der Motion.

Bundesrat stimmt Motion zu NS-Raubkunst zu

Mit einer zweiten Motion zum Thema NS-Raubkunst erklärte sich der Bundesrat bereits früher einverstanden. Jon Pult (SP/GR) und 34 weitere Ratsmitglieder fordern in dieser Motion eine unabhängige Kommission, die helfen soll, Lösungen zu finden. Der Bundesrat erklärte sich bereit, ein solches Gremium einzusetzen.

Zuletzt ist in Zürich ein heftiger Streit über die Sammlung des Waffenhändlers Emil Georg Bührle im Kunsthaus entbrannt. Grund der Kritik war der Umgang des Museums mit der für die Erweiterung einverleibten Privatsammlung des Waffenhändlers. Dessen Reichtum beruhte unter anderem auf Geschäften mit den Nationalsozialisten.

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