Eine Studie der Uni Zürich sagt, dass der Aufbau der Stiftung Sammlung E. G. Bührle nur dank Waffenexporten möglich gewesen sei.
Stiftung Sammlung E. G. Bührle
Eine Büste von Emil Georg Bührle, kreiert von Charles Bänninger. Der Unternehmer und Kunstsammler wurde mit Waffenexporten reich. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Emil Georg Bührle wurde durch Waffenexporte im zweiten Weltkrieg reich.
  • Mit dem Geld finanzierte er eine Kunstsammlung, die nun ausgestellt wird.

Waffenexporte haben gemäss einer neuen Studie der Universität Zürich den Aufbau der Stiftung Sammlung E. G. Bührle ermöglicht. Ab nächstem Jahr werden Werke aus der Sammlung des umstrittenen Unternehmers im Zürcher Kunsthaus zu sehen sein.

Waffengeschäfte machten den aus Deutschland stammenden Bührle zum seinerzeit reichsten Mann der Schweiz. Dies wurde von einer am Dienstag veröffentlichte Studie unter Leitung des Historikers Matthieu Leimgruber untersucht. Erstmals wurden die Verflechtungen und Wechselwirkungen von Waffen, Geld und Kunst näher betrachtet.

Ein Teil der Stiftung Sammlung E. G. Bührle ist seit den 1960er-Jahren in einem Privatmuseum in Zürich ausgestellt. 2021 wird ein Erweiterungsbau des Zürcher Kunsthauses eröffnet, in dem Werke der Sammlung gezeigt werden.

Emil Georg Bührle war «ein gnadenloser Opportunist»

Leimgrubers Fazit zum Zusammenhang zwischen Bührles umstrittenen Waffengeschäften und seiner Kunstsammlung fällt deutlich aus: «Ermöglicht wurde der Aufbau dieser Kunstsammlung von Weltrang durch den immensen Reichtum. Bührle hatte diesen vor, während und nach dem zweiten Weltkrieg durch Waffenexporte angehäuft.»

Die Studie zeichnet ein Bild von Bührle als gnadenlosen Opportunisten, was das Geschäft betrifft. So belieferte er mit seiner Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon (WO) in den Zwischenkriegszeit zuerst Deutschland mit Flugabwehrkanonen.

Emil Georg Bührle
Die Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon, von wo aus Emil Georg Bührle seine Waffen exportierte. (Archiv) - Keystone

Während des Kriegs verkaufte er dann den Alliierten Kanonen für rund 60 Millionen Franken. Nach der Niederlage Frankreichs wurden Deutschland und die Achsenmächte für etwa 540 Millionen Franken beliefert.

Als sich die Niederlage des nationalsozialistischen Deutschlands abzuzeichnen begann, schlug sich Bührle wieder auf die Seite der Alliierten.

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