Bundesrat sieht Lücken bei der Erfassung von Rassismus
Der Bundesrat sieht Lücken bei der Erfassung von Rassismus, besonders bei struktureller Diskriminierung und Betroffenenerfahrungen.

Bei der Erfassung von Rassismus und Antisemitismus bestehen laut dem Bundesrat erhebliche Lücken. Insbesondere strukturelle Diskriminierung und Erfahrungen von Betroffenen blieben unter dem Radar.
Zu diesem Schluss kam ein im Auftrag des Parlaments erstellter und vom Bundesrat am Mittwoch verabschiedeter Bericht. Gemäss der Analyse würden derzeit vor allem konkrete Vorfälle erfasst. Die Dunkelziffer bei antisemitischen und rassistischen Vorfällen dürfte sehr hoch sein.
Antisemitismus und Rassismus sind gesamtgesellschaftliches Problem
Gerade im Kontext gesellschaftlicher Polarisierung und internationaler Krisen anerkenne der Bundesrat, dass Antisemitismus und Rassismus in der Schweiz ein ernstzunehmendes gesamtgesellschaftliches Problem darstellten. Allerdings sei ein umfassendes Monitoring entscheidend für eine wirksame Prävention, hiess es.
Um dies zu erreichen, sollen laut Communiqué ab 2026 Massnahmen umgesetzt werden. Dazu gehören die verbesserte Erhebung von Diskriminierungserfahrungen, der verstärkte Einbezug von Betroffenen und der Wissenschaft ins Monitoring und die Vereinfachung von Meldemöglichkeiten. Die Massnahmen könnten in den Nationalen Aktionsplan gegen Rassismus und Antisemitismus aufgenommen werden.