Der Bund rechnet damit, dass er den Banken rund 1,1 Milliarden Franken Entschädigung für faule Corona-Kredite zurückbezahlen muss.
Bundesrat Coronavirus Ueli Maurer
Alt Bundesrat Ueli Maurer spricht zur Grossen Kammer am 12. September 2022 in Bern. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bund bürgt für die 17 Milliarden Franken, welche Banken als Corona-Kredite zahlten.
  • Gemäss Seco könnte der Bund auf rund 1,1 Milliarden Franken der Schulden sitzen bleiben.
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Als Nothilfe nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie verteilten die Banken 17 Milliarden Franken in Form von zinslosen Krediten. Die Kreditwürdigkeit der Unternehmen wurde dabei nicht geprüft. Für die 137'000 Corona-Kredite bürgte dafür aber der Bund.

Nun zeigt sich, dass der Bund den Banken rund 1,1 Milliarden Franken als Entschädigung für Covid-Kredite zurückbezahlen muss, wie die «Sonntagszeitung» aufgrund von Informationen des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) schreibt.

Bei 1322 Krediten im Umfang von 60 Millionen Franken stehe bereits jetzt fest, dass die Firmen das Geld nicht zurückzahlen können. Doch die Banken sollen bereits über 10'000 weitere Krediten im Umfang von 800 Millionen an Bürgschaftsgenossenschaften übergeben haben. Diese versuchten zwar, einen Teil des Geldes einzutreiben. Laut Experten dürfte aber ein marginaler Teil davon zurückfliessen.

Ein Viertel der Kredite bereits abbezahlt

Die Unternehmen haben acht Jahre Zeit, die Kredite abzuzahlen. Rund ein Viertel soll das Geld bereits zurückbezahlt haben. Offen sind gemäss «Sonntagszeitung» noch Darlehen in Höhe von 8,8 Milliarden Franken. Alt Bundesrat Ueli Maurer, der die Idee der Credit Suisse übernahm, ging bei der Vorstellung des Notfallplans davon aus, dass der Bund am Ende auf maximal 10 Prozent der Schulden sitzen bleiben würde.

Haben Sie die Vergabe der Corona-Notkredite ohne Prüfung der Bonität befürwortet?

Vor einem Monat gab das eidgenössische Finanzdepartement bekannt, dass im Zusammenhang mit den Not-Krediten 2767 Strafanzeigen wegen potenziellen Missbrauchs vorliegen würden. Offen seien davon noch 2100 Verfahren und die mutmassliche Deliktsumme betrage 250 Millionen Franken.

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