Beat Jans

Beat Jans verteidigt Hautfarben-Nein bei Fahndungen

Sina Barnert
Sina Barnert

Bern,

Bundesrat Beat Jans verteidigt den Entscheid zur Nicht-Nennung der Hautfarbe bei Fahndungen. Andere Merkmale wie das Alter seien genauer, so der SP-Bundesrat.

Beat Jans
Verteidigt den Fedpol-Entscheid zum Streichen der Hautfarbe bei Fahndungen: SP-Bundesrat Beat Jans. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Letzte Woche schaffte das Fedpol in der Schweiz das Kriterium Hautfarbe bei Fahndungen ab.
  • Nun verteidigt Bundesrat Beat Jans den Entscheid des Fedpols.
  • Die Hautfarbe sei ohnehin ein unpräzises und wenig genutztes Kriterium.

Die Nachricht schlug vergangene Woche schweizweit hohe Wellen: Die Schweizer Polizeien dürfen die Hautfarbe einer verdächtigen Person bei der Fahndung nicht mehr nennen.

Grund dafür war die «offizielle Beschwerde» einer ausländischen Behörde. Das veranlasste das Fedpol zum Handeln.

Denn das sogenannte «Racial Profiling» ist in der Schweiz bereits seit Jahren ein kontroverses Thema. Bereits 2017 betonte eine Studie, dass Personenbeschreibungen sich nicht nur auf Hautfarbe stützen sollten.

Kritik am Fedpol-Entscheid

Dem und der ausländischen Beschwerde hat das Fedpol nun nachgegeben. Offenbar zum Unmut der verschiedenen Polizeien. Sie fühlen sich durch die Einschränkung bei der Fahndungsarbeit behindert.

Braucht es bei Fahndungen weiterhin die Hautfarben-Angabe?

Und auch in politischen Kreisen sorgt der Fedpol-Entscheid für Unmut. So kritisierte beispielsweise der Zürcher Sicherheitsdirektor Mario Fehr das Vorgehen gegenüber der «NZZ» als «wenig hilfreich».

Nun äussert sich auch Bundesrat Beat Jans zum Entscheid des Fedpols. Und erklärt am Montag in der Fragestunde des Nationalrats: «Die erfolgte Praxisänderung hatte keineswegs zum Ziel, die Fahndungsmöglichkeiten der Polizei einzuschränken.»

Hautfarbe zu unpräzise

Das Gegenteil sei der Fall. Man wolle so die Präzision und die Qualität der erfassten Daten steigern, so der Vorsteher des Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartements.

Zudem habe das Fedpol sich schon länger mit der Hautfarbe als Fahndungskriterium befasst und dieses hinterfragt.

Denn: Es sei erstens im Polizeialltag kaum genutzt worden, weil es zu unpräzise gewesen sei. Zweitens sei es immer öfter so, dass Bilder einer möglichen Täterschaft existieren würden.

Beat Jans: Alter und Grösse wichtiger

Beat Jans erklärt in der Fragerunde am Montag zudem weiter: «Andere physische Merkmale wie das Alter, die Grösse, die Statur, die regionale Herkunft und die Bekleidung sind genauer. Und für die Polizeiarbeit weitaus wichtiger.»

Das Fedpol wolle zudem nicht etwaigen Rassismus-Beschwerden und -Vorwürfen zuvorkommen. Denn die Herkunft von verdächtigen Personen könne weiterhin beschrieben werden.

Nur, so Bundesrat Beat Jans, mit genaueren Typologien: «Zum Beispiel Asiate, Mitteleuropäer, Nordafrikaner, Schwarzafrikaner.»

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