Wachsende Rivalität und Missachtung des Völkerrechts: Beim Neujahrsempfang am Mittwoch rief Bundespräsident Ignazio Cassis zu stärkerer Zusammenarbeit auf.
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Bundespräsident Ignazio Cassis. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch empfang Bundespräsident Ignazio Cassis in Bern Diplomaten aus aller Welt.
  • Dabei betonte er die wachsende Rivalität und Vertrauenskrisen.
  • Der Politiker rief dazu auf, den gemeinsamen Dialog zu fördern.

Bundespräsident Ignazio Cassis hat vor Diplomaten aus aller Welt zu Geduld und mehr Zusammenarbeit aufgerufen. Das politische Klima sei rauer geworden, sagte der Schweizer Aussenminister am Mittwoch beim Empfang des diplomatischen Corps in Bern. Die internationalen Beziehungen seien geprägt von wachsender Rivalität von Gross- und Regionalmächten. Dies sagte der Tessiner Bundesrat und diesjährige Bundespräsident laut Redetext.

Corona habe die Welt genau dann getroffen, als diese schon unter starkem geopolitischem Druck gestanden habe. «Wir sehen ein Ringen um Einflusszonen, Vertrauenskrisen. Eine Erosion der Rüstungskontrolle und leider auch immer wieder die Missachtung des Völkerrechts und der Menschenrechte». Dies sagte Cassis.

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Ignazio Cassis. - Keystone

Über all dem stehe die Konkurrenz unterschiedlicher Wertvorstellungen. Die Staaten seien zwar wirtschaftlich eng verflochten, die gemeinsame Leitidee scheine der Welt jedoch abhandengekommen zu sein. «Um die liberale internationale Ordnung, die uns Sicherheit und Wohlstand bringt, steht es nicht gut». Dies sagte der Vorsteher des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) weiter.

Uno bleibt weiterhin unverzichtbar

Genau hier wolle die Schweiz ihren Beitrag leisten. Die Förderung des Dialoges sei eine Priorität der Schweizer Aussenpolitik. «Wir wollen mit unseren guten Diensten einen Beitrag zu Frieden und Sicherheit leisten», sagte der Schweizer Aussenminister. Er erlebe immer wieder, wie die Neutralität der Schweiz international an Bedeutung gewinne und die Glaubwürdigkeit als Brückenbauerin wachse.

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Der UNO-Menschenrechtsrat in New York. (Archivbild) - Keystone

Für eine gemeinsame Zukunft bleibe auch die Uno unverzichtbar, so Cassis. Sie sei die einzige globale Austauschplattform, die helfen könne, die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu bewältigen. Und unter dem Motto «A Plus for Peace» setze die Schweiz ein Zeichen im Rahmen ihrer Kandidatur für den Uno-Sicherheitsrat.

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