Deutschland will im Bereich der Cyber-Sicherheit aufrüsten. Die Behörden orientieren sich mit der Idee einer Agentur an den USA und Israel.
Cyberrisiken
Die EFK hat gleich mehrere «bedenkliche Cyberrisiken in kritischen Infrastrukturen» identifiziert. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die deutsche Regierung will eine Agentur für mehr Cyber-Sicherheit schaffen.
  • Dazu sollen in den nächsten Jahren je 50 Millionen Euro investiert werden.

Die deutsche Regierung will eine eigene Agentur für Cyberwaffen gründen. Damit will Deutschland in diesem Bereich mit staatlicher Förderung auf dem neuesten Stand der Technik gelangen.

Das Bundeskabinett werde am kommenden Mittwoch die Gründung einer «Agentur für Innovation in der Cybersicherheit» zur Stärkung der Sicherheit nach aussen und im Inneren beschliessen, berichtete der «Spiegel» am Samstag.

Laut der Kabinettsvorlage solle die neue Gesellschaft sicherstellen, dass Sicherheitsbehörden und die Bundeswehr für die Abwehr von Cyberangriffen die «technologische Innovationsführerschaft» bei Schlüsseltechnologien innehaben und Cyberprodukte zur Analyse oder zum virtuellen Gegenschlag nicht erst vom freien Markt eingekauft werden müssten.

Aufrüsten wie USA und Israel

Mit der Idee orientiert sich Deutschland an ähnlichen staatlichen Cyberagenturen in den USA oder in Israel. Diese identifizierten entscheidende neue Cybertechnologien bereits in der Entwicklungsphase, investierten dann meist in die entsprechenden Start-ups und kämen auf diese Weise an hochmoderne Cyberwaffen, noch bevor diese am Markt verfügbar seien.

Der «Spiegel» zitiert aus einer Analyse der Bundeswehr, derzufolge die staatliche Cyberforschung für Deutschland notwendig sei, um auf dem «digitalen Gefechtsfeld zu bestehen» und einen «essenzieller Beitrag zur gesamtstaatlichen Sicherheitsvorsorge» zu leisten. Das Verteidigungsministerium habe deswegen für 2019 und 2020 je rund 50 Millionen Euro für Forschung und Technik im Cyber-Sektor eingeplant.

Die Agentur solle damit einen «nachhaltigen Beitrag zur Sicherung der Zukunft Deutschlands leisten», zitiert das Blatt aus der Vorlage von der deutschen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) und von Innenminister Horst Seehofer (CSU).

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