Vier Jahre nach ihrem Tod ist Zsa Zsa Gabor nach Budapest zurückgekehrt. Die Urne der legendären Schauspielerin wurde am Dienstag in einem Ehrengrab beigesetzt.
Zsa Zsa Gabor
Die Film-Diva und Glamour-Ikone Zsa Zsa Gabor. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Urne von Zsa Zsa Gabor wurde am Dienstag in Budapest beigesetzt.
  • Die Hollywood-Schauspielerin war vor vier Jahren im Alter von 99 Jahren gestorben.
  • Für das Begräbnis der Film-Ikone wurde vom Staat ein Ehrengrab bereitgestellt.

Mehr als vier Jahre nach ihrem Tod ist die legendäre Hollywood-Schauspielerin und Glamour-Ikone Zsa Zsa Gabor nach Budapest heimgekehrt. Ihr letzter Ehemann war der deutsche Frédéric Prinz von Anhalt. Er bettete die Urne mit ihrer Asche in ein Ehrengrab, das der ungarische Staat bereitgestellt hatte.

Prominente Gäste wohnten Begräbnis bei

Dem Begräbnis am Dienstag wohnten mehrere Dutzend Menschen bei. Unter ihnen prominente ungarische Film- und Theaterschauspieler, wie ein Fotoreporter der Nachrichtenagentur dpa berichtete.

In seiner Ansprache betonte der Witwer, dass dies kein Begräbnis sei, sondern eine Feier, wie die Verstorbene sie geliebt hätte. Der Schauspieler Tibor Pinter, der das ungarische Nationale Pferdetheater leitet, intonierte den Evergreen «My Way» von Frank Sinatra. Schliesslich legte von Anhalt die Urne ins Grab. Zusammen mit Gebinden und Kränzen aus gelben und rosaroten Rosen, den Lieblingsblumen der Diva.

Zsa Zsa Gabor
Prinz Frédéric von Anhalt, der letzte Ehemann von Zsa Zsa Gabor, richtet die Blumen bei der Urnenbeisetzung der Hollywood-Diva am Ehrengrab auf dem Kerepescher Friedhof. - dpa

«Das ist für die (ungarische) Nation etwas Grosses, Zsa Zsa wieder aus Hollywood zurück in Budapest zu haben.» Das sagte Prinz von Anhalt der dpa.

«Auch ihr Vater ist in Budapest begraben. Sie hatte ihn über alles geliebt und wollte dahin zurück. Das war ihr Wunsch, das stand auch in ihrem Testament.»

Zsa Zsa Gabor war für wildes Privatleben bekannt

Die Schauspielerin war für ihr wildes Privatleben und viele Ehen mit reichen Männern bekannte. Zsa Zsa Gabor war im Dezember 2016 im Alter von 99 Jahren in Los Angeles gestorben. Sie erlebte ihre Jugend in der Schweiz und hatte eine erste geplatzte Ehe mit einem türkischen Diplomaten.

1941 war sie ihrer Schwester Eva nach Hollywood gefolgt. Ihr letzter von insgesamt neun Ehemännern war Frédéric Prinz von Anhalt. Er ist ein deutscher Geschäftsmann, der durch Adoption im Erwachsenenalter zu seinem Adelstitel gekommen war.

Zsa Zsa Gabor
Zsa Zsa Gabor und ihr letzter Ehemann, der deutsche Frédéric von Anhalt. - Keystone

Mit ihm war Zsa Zsa Gabor 30 Jahre lang verheiratet, von 1986 bis zu ihrem Tod. Von da an behauptete der Deutsche, dass es der Wunsch der Verstorbenen war, in ungarischer Heimaterde begraben zu sein. Ein Teil der Hinterbliebenen sah das anders.

Ihre Mutter Jolie und die Schwestern Zsa Zsa, Magda und Eva entkamen durch ihre Emigration in die USA dem Holocaust. Diesem fielen eine halbe Million ungarischer Juden zum Opfer. Jolie und Magda sind im kalifornischen Palm Springs begraben, Eva in Los Angeles. Zsa Zsa machte ihre jüdische Herkunft nie zum Thema.

Witwer nahm Urne einfach an sich

Schliesslich setzte sich ihr umtriebiger Witwer durch. Nach der Trauerfeier in Los Angeles nahm er das Behältnis mit ihrer Asche einfach an sich. «Die Urne war ja all die Jahre bei mir», sagte er am Vorabend der Beisetzung.

«Ich bin dann mit der Urne über London, München und Berlin nach Budapest geflogen. Das waren die Städte, die sie geliebt hat, und da wollte ich mit ihr noch mal hin. Ich bin in jeder Stadt über Nacht geblieben und dann in Budapest gelandet. Nun ist sie zu Hause, da wollte sie immer hin, das war ihr Wunsch.»

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Zsa Zsa Gabor mit ihren Schauspiel-Kolleginnen in Hollywood. - Keystone

Ob das Ansinnen des Witwers aufgeht, dass die Diva in Ungarn künftig als nationale Grösse verehrt wird, bleibt dahingestellt. Wenn sie schon nicht als herausragende Charakterschauspielerin Berühmtheit erlangte, so kann sie durchaus als Pionierin einer Showbizz-Sparte gesehen werden. Diese wird durch den über sie geäusserten Satz definiert: «Sie war berühmt dafür, berühmt zu sein.»

Eine gar nicht mehr so junge Vertreterin dieses Genres ist Paris Hilton. Sie ist eine Urenkelin jenes Hotelmoguls Conrad Hilton, der als Gabors zweiter Ehemann in die Annalen einging. In schnelllebigen Zeiten gerät derlei bald in Vergessenheit.

Zur Beisetzung von Zsa Zsa Gabor in Budapest kamen dann doch relativ wenige Menschen. Dies war aber auch darauf zurückzuführen, dass das Ereignis recht kurzfristig und nicht sehr medienwirksam angekündigt worden war.

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