TV-Debatten gehören zu den Höhepunkten im US-Wahlkampf. Dass da in der Vergangenheit nicht immer alles rund lief, zeigt ein Blick in die Historie.
Vorbereitungen zum TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden. Foto: Julio Cortez/AP/dpa
Vorbereitungen zum TV-Duell zwischen Donald Trump und Joe Biden. Foto: Julio Cortez/AP/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Zwei US-Präsidentschaftskandidaten vor laufender Kamera.

Diesmal mit dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump und dem Herausforderer der Demokraten, Joe Biden. Dabei ist in vergangenen TV-Duellen schon so einiges schief gegangen.

Ohne Make-up, mit Schweiss

Die erste live übertragene TV-Debatte fand 1960 zwischen dem Demokraten John F. Kennedy und dem Republikaner Richard Nixon statt. Nixon erholte sich noch von den Folgen einer Knieverletzung und soll Medienberichten zufolge das Fernseh-Make-up verweigert haben. Die Folge: Schweiss in der Show. Bei der Wahl siegte Kennedy.

Tonausfall und ein dummer Satz

1976 hiess es abwarten. Während der TV-Übertragung fiel der Ton aus. Die Kandidaten Gerald Ford (Republikaner) und Jimmy Carter (Demokraten) warteten rund eine halbe Stunde vor laufender Kamera darauf, dass es weitergeht. Die Aussage, die Sowjetunion dominiere nicht den Ostblock, wurde dem Republikaner in Zeiten des Kalten Krieges dann zum Verhängnis. Carter gewann die Wahl.

Wenn das Alter (k)eine Rolle spielt

Mit 73 Jahren traf Präsident Ronald Reagan 1984 auf seinen damals 56-jährigen Kontrahenten Walter Mondale. Angesprochen auf sein Alter reagierte der Republikaner Reagen: «Ich werde Altersfragen in dieser Kampagne nicht thematisieren. Ich werde die Jugend und Unerfahrenheit meines Gegners nicht politisch ausschlachten.» Das Publikum hatte einiges zum Lachen. Reagan wurde wiedergewählt.

Tick-tack, tick-tack

Ein Blick auf die Zeit mit Folgen: Bei der Debatte 1992 mit seinen Herausforderern Bill Clinton und Ross Perot schaute George H. W. Bush auf seine Armbanduhr. Eine Frage aus dem Publikum konnte er dann nur schlecht beantworten. Ob er das Ende der Debatte herbeisehnte? Die Zeit im Weissen Haus jedenfalls war für den Republikaner Bush nach der Wahl abgelaufen.

Wenn der Nahe Osten zu fern ist

Durch Syrien habe der Iran Anschluss ans Meer. Mit dieser These stellte Mitt Romney seine geografischen Kenntnisse 2012 nicht gerade unter Beweis. Bei der Debatte gegen den damaligen Präsidenten Barack Obama hatte der Republikaner wohl vergessen, dass der Iran zwar an zwei Meere grenzt, nicht aber an Syrien. Obama wurde wiedergewählt.

Ohne Etikette

Zankereien lieferten sich Hillary Clinton und Donald Trump 2016. Die Demokratin: «Ich habe das Gefühl, dass ich am Ende des heutigen Abends für alles verantwortlich gemacht werde, was jemals passierte.» Trump: «Warum nicht?» Clinton reagierte: «Beteiligen Sie sich ruhig mit noch mehr verrückten Aussagen an der Debatte.» Trump gewann die Wahl.

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