Temu: Schweizer Anbieter stürmen jetzt Billig-App

Dominik Neuhaus
Dominik Neuhaus

Zürich,

Die Zahl der Schweizer Anbieter auf der chinesischen Billig-Plattform Temu wächst. Für den kritischen Handelsverband ist dies kein Problem.

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Der chinesische Billig-Anbieter Temu ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Schweizer Handelsverband steht dem Billig-Anbieter Temu kritisch gegenüber.
  • Nun verkauft ein Mitglied des Verbandes seine Produkte selbst über Temu.
  • Der chinesische Anbieter wird bei Schweizer Firmen immer beliebter.

Immer mehr Schweizer Firmen verkaufen ihre Produkte auf der umstrittenen chinesischen Plattform Temu. Darunter auch ein Mitglied eines Verbands, der der Billigkonkurrenz aus Fernost eigentlich kritisch gegenübersteht. Der Absatz steht aber gar nicht im Vordergrund.

Seit Mitte September können Schweizer Händler Temu als Verkaufskanal nutzen. Vorerst nur für inländische Verkäufe.

Dennoch ist das Angebot beliebt. Gemäss dem Beratungsunternehmen Carpathia verkaufen aktuell bereits zehn Anbieter ihre Produkte über Temu.

Mitglied von Temu-Feind Handelsverband verkauft auf Temu

Darunter sind einerseits kleinere Verkäufer, beispielsweise von Nagellack, Schmuck oder Fasnachtskostümen. Aber auch grössere Anbieter verkaufen über Temu. So etwa der Schaffhauser Elektrohändler Hermex.

Brisant: Hermex gehört dem Schweizerischen Handelsverband an, dem die billige Konkurrenz aus China ein Dorn im Auge ist. Der Verband klagte im Sommer 2024 beim Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) gegen Temu.

Hast du schon einmal etwas über Temu bestellt?

Der Vorwurf: Temu habe sich nicht an die in der Schweiz geltenden Regeln für Produktsicherheit und Entsorgung gehalten. Und damit die Spielregeln des fairen Wettbewerbs missachtet.

Handelsverband sieht kein grundsätzliches Problem mit Temu-Verkäufen

Wie kommt das beim Schweizerischen Handelsverband an, dass eines seiner Mitglieder nun selbst auf Temu aktiv ist?

Geschäftsführer Bernhard Egger relativiert gegenüber «Watson»: «Wenn Schweizer Händler ihre zertifizierten Produkte verkaufen, welche den schweizerischen Gesetzen unterliegen, dann sehen wir keine Probleme.»

Egger fügt hinzu: «Hier gibt es einen Schweizer Ansprechpartner für den Schweizer Kunden und eine Schweizer Firma.»

Schweizer Firmen wollen vor allem Konkurrenz besser verstehen

Laut der Beratungsfirma Carpathia ist der Verkauf über Temu für die Schweizer Firmen lohnenswert.

Das Beratungsunternehmen erklärt gegenüber dem Newsportal: «Der Kunde ist dort, die Reichweite passt, die Konditionen passen offenbar auch. Also nutzen sie die Möglichkeit.»

Gemäss CH Media stehen grosse Verkaufszahlen für die Schweizer Temu-Anbieter jedoch nicht im Vordergrund. Stattdessen versuchen sie, ein besseres Verständnis für die chinesische Konkurrenz zu schaffen.

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Kommentare

User #6498 (nicht angemeldet)

Wann kommt Amazon endlich in die Schweiz? Vitamin D und weiteres....

User #2467 (nicht angemeldet)

Temu und co sind massiv subventioniert vom chinesischen Staat. Ziel ist ganz klar, mit Tiefpreisen den europäischen Markt zu attackieren. Es ist ein Wirtschaftskrieg und wer dort bestellt, zahlt 1. mit seinen Daten und 2. auf Kosten einer zukunftsfähigen heimischen Wirtschaft. Ui ja, so macht "shoppen" richt Spass, nicht wahr?

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