Nutzer informieren Russen auf der Dating-App Tinder über den Ukraine-Krieg. Dies, weil Putin Instagram und Facebook sperren liess.
ukraine krieg
Russlands Präsident Wladimir Putin. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Dating-App Tinder wurde in Russland noch nicht gesperrt.
  • Viele nutzen Tinder nun, um Russen über den Krieg zu informieren.

Dass soziale Medien im Ukraine-Krieg eine grosse Rolle spielen, hat auch Kreml-Chef Wladimir Putin (69) gemerkt.

Der russische Präsident liess Instagram, Facebook, Tiktok und Co. landesweit sperren. Grund: Sie seien «extremistisch».

Experten glauben aber, dass er die Verbreitung von Anti-Kriegs-Nachrichten verhindern will.

Facebook und Instagram
Ukraine-Krieg: Die Social-Media-Plattformen Facebook und Instagram sind in Russland als «extremistisch» verboten worden. - dpa

Brisant: Die Dating-App Tinder funktioniert in Russland immer noch normal. Die Behörden haben die Liebes-Plattform wohl übersehen, als sie den Zugang zum Rest der Welt gesperrt haben.

Friedens-Kämpfer nutzen dieses Schlupfloch nun zu ihrem Vorteil, wie das Online-Magazin «UnHeard» berichtet.

Sind Sie auf Tinder aktiv?

Nutzer informieren auf Tinder über Ukraine-Krieg

Auf Tinder kann man für wenige Franken die Funktion «Passport» freischalten. Die war gerade während der Corona-Pandemie besonders beliebt. Ohne in ein Flugzeug zu steigen, kann man so mit Singles aus aller Welt flirten.

Der Tinder-«Passport» wird genutzt, um Russland-Propaganda zu bekämpfen. Eine slowakische Medienagentur hat die Initiative namens «Special Love Operation» gestartet.

Sie fordern Tinder-Nutzer auf, Russen-Singles mit Bildern aus dem Ukraine-Krieg zu bombardieren, «um ihnen zu zeigen, was wirklich los ist».

tinder
Der Gründer der Initiative zeigt Usern wie sie gegen die Propaganda kämpfen können.
ukraine konflikt
Die App Tinder auf einem Smartphone.

Wie das geht? Einfach seinen Standort zu einer russischen Stadt wechseln und ein Selfie mit einem Bild einer zerbombten ukrainischen Stadt hochladen.

In der Profil-Beschreibung sollen User dann folgendes Friedens-Statement in Kyrillisch schreiben: «Bitte schau nicht weg, Unschuldige wie du und ich sterben in der Ukraine. Auch sie wollten Liebe (…) – jetzt sitzen sie in Bunkern und verlieren ihre Liebsten und Verwandten.»

Ob das klappt, wird sich zeigen. Die App wird von Helfern zudem genutzt, um mit flüchtenden Ukrainern Kontakt aufzunehmen und ihnen Unterkunft zu gewähren.

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