Ob Harry und Meghan, Adele oder Kim Kardashian: Wenn Stars in den USA etwas mitteilen wollen, dann gehen sie zu Oprah Winfrey. Jetzt wird sie 70 Jahre alt.
Oprah Winfrey
Oprah Winfrey feiert ihren 70. Geburtstag. (Archivbild) - carrie-nelson/ImageCollect

Das Wichtigste in Kürze

  • Oprah Winfrey feiert am 29. Januar ihren 70. Geburtstag.
  • In den USA ist sie fast wie eine Art Übermutter der Nation.
  • Vor allem für schwarze Menschen in den USA ist Winfrey eine tragende Stimme.
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Wenn es wirklich wichtig ist, dann gehen Stars, Sportler und Politiker in den USA auf das TV-Sofa von Oprah Winfrey: Ob Prinz Harry und Herzogin Meghan, nachdem sie Grossbritannien verlassen hatten; Barack Obama auf dem Weg ins Weisse Haus. Oder Rad-Profi Lance Armstrong, nachdem Doping-Vorwürfe gegen ihn laut geworden waren.

Winfrey bringt sie mit ihrer einfühlsamen, sanften und geduldigen Art dazu, sich auch zu unangenehmen Themen offen zu äussern. Sie lockt damit Millionen Zuschauer vor die Bildschirme. Die Moderatorin, die am Montag (29. Januar) 70 Jahre alt wird, ist fast wie eine Art Übermutter der Nation.

Nur selbst Präsidentin werden will sie nicht, das hat Winfrey immer wieder klargestellt. Auch wenn sich das viele ihrer Fans sehnsüchtig wünschen. Ihre Favoriten – wie Obama oder die Demokratin Stacey Abrams – hat Winfrey in den vergangenen Jahren stets tatkräftig unterstützt. Aber eine eigene Kandidatur immer ausgeschlossen.

Winfreys Stärke: Einfühlsame Interviews

Winfrey zählt zu den einflussreichsten Frauen in den USA und darüber hinaus. Sie arbeitet auch als Schauspielerin und Produzentin und hat mit OWN (Oprah Winfrey Network) ihren eigenen Fernsehkanal. 2,8 Milliarden Dollar schreibt ihr das «Forbes»-Magazin als Vermögen zu. Zu ihrem Freundesnetzwerk gehören Dutzende einflussreiche und berühmte Menschen.

Wegen einer Kroko-Handtasche für 35'000 Franken hatte sie vor gut zehn Jahren die Schweiz in die internationalen Schlagzeilen katapultiert. Eine Verkäuferin in einer Zürcher Boutique hatte sich geweigert, ihr die Tasche zu zeigen. Dies, mit der Begründung, sie sei «zu teuer» für sie. Rassismusvorwürfe waren die Folge.

Schweiz Tourismus entschuldigte sich. Auch Winfrey sagte anschliessend, es tue ihr leid, dass sie gesagt habe, es sei in der Schweiz geschehen. Und: «Ich wäre in Ohnmacht gefallen, wenn ich das Preisschild gesehen hätte.»

Geboren wurde Winfrey als Tochter einer minderjährigen Mutter 1954 im US-Bundesstaat Mississippi. Sie wuchs in Armut auf, wurde nach eigenen Angaben mit neun vergewaltigt. Sie war mit 14 schwanger und verlor ihren Sohn bald nach der Geburt.

Aber Winfrey gab nicht auf, zog nach Tennessee und bekam schon in der Highschool einen Job beim Radio. Nach der Schule wurde sie Nachrichtensprecherin bei einem lokalen TV-Sender.

Oprah Winfrey
Meghan Markle im Interview mit Oprah Winfrey. (Archivbild) - Screenshot CBS

Winfreys Stärke aber waren von Anfang an einfühlsame Interviews. Weswegen sie von dem Job als Nachrichtensprecherin in ein Talk-Studio versetzt wurde. Später bekam sie ihre eigene «Oprah Winfrey Show», die zur erfolgreichsten Talkshow in der Geschichte des US-Fernsehens werden sollte.

Beim Ende der Sendung 2011 nach 25 Jahren als Gastgeberin trauerten ihr unzählige Fans nach. Eine Art Stimme des amerikanischen Gewissens blieb sie aber auch danach.

Porträt in der National Portrait Gallery

Vor allem für schwarze Menschen in den USA ist Winfrey eine tragende Stimme. Sie selbst sieht ihren Erfolg als «Wiedergutmachung». Dies, für all diejenigen, die im langen Kampf für Gleichberechtigung in den USA mehr leiden mussten als sie.

Zuletzt enthüllte die National Portrait Gallery in Washington ein Porträt von Winfrey in lilafarbener Robe. Es wurde vom Künstler Shawn Michael Warren gemalt.

«Ich stehe hier kurz vor meinem 70. Geburtstag und habe ein Porträt von mir in der National Portrait Gallery, gemeinsam mit all den Grossen: Harriet Tubman, Frederick Douglass, Abraham Lincoln, Ida B. Wells, Michelle und Barack Obama, Lean Horne, John F. Kennedy, Oprah Winfrey.»

Winfrey ist seit langem mit dem Autor Stedman Graham zusammen. Die vielfach ausgezeichnete Moderatorin hat inzwischen das Privileg, sich um die Dinge kümmern zu können, die ihr wirklich wichtig sind. So produzierte sie gerade eine Neuauflage des Films «Die Farbe Lila». Für dessen Vorläufer hat sie 1986 schon eine Oscar-Nominierung als beste Nebendarstellerin eingeheimst.

Auf den roten Teppichen sorgte Winfrey deutlich schlanker geworden für Schlagzeilen. «Es ist nicht die eine Sache, es ist alles», antwortete sie auf Fragen nach ihrem Abnehm-Rezept. «Ich will das so halten.»

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