Der «Tatort: Tyrannenmord» rüttelt die Kindheit vom nordkoreanischen Führer Kim Jong-un auf. Was hat diese aber mit der Erfolgsserie «Tatort» zu tun?
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Kim Jong-un soll auf eine Privatschule in der Schweiz gegangen sein. - imago/UPI Photo
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei «Tyrannenmord» im «Tatort» kommt die Kindheit des Diktators Kim Jong-un ins Spiel.
  • Die Meldungen über Kim Jong-uns Kindheit sollen die neuste Tatort-Folge inspiriert haben.

Was hat der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un mit dem neuesten «Tatort: Tyrannenmord» zu tun? Eine ganze Menge: Seine Geschichte als Schüler einer Schweizer Eliteschule stand Pate.

Der Sohn eines Diktators inkognito auf einem europäischen Internat? Der neueste «Tatort: Tyrannenmord» mit Bundespolizist Thorsten Falke alias Schauspieler Wotan Wilke Möhring (54) zeigt eine auf den ersten Blick komplett fiktive Geschichte.

Es handelt sich um einen skrupellosen Autokraten aus dem erfundenen südamerikanischen Land Orinaca. Er schickt seinen Sohn plus Bodyguard in eine teure und angesehene Privatschule in Norddeutschland.

Tatort
Beim neuen Tatort ist Falke mehr oder weniger auf sich alleine gestellt. Es gilt: Den vermissten Sohn eines Botschafters zu finden. - dpa

Dort soll der spätere Staatschef eine westliche Bildung geniessen. Das Besondere: Niemand weiss, dass es sich um den Sohn des Diktators handelt. Die offizielle Geschichte: Der Junge ist der Sohn des Botschafters.

Ist diese Geschichte wirklich komplett frei erfunden? Nein, zumindest basiert sie tatsächlich auf einem realen Fall, der allerdings bis heute nicht offiziell bestätigt werden kann. Laut japanischen Zeitungsberichten verbrachte der heutige nordkoreanische Diktator Kim Jong-un (38) allerdings einen grossen Teil seiner Kindheit in der Schweiz.

Er sei unter dem Namen Pak-un als angeblicher Sohn eines Botschaftsangestellten in die International School in Gümlingen bei Bern gegangen. Dies von von 1993 bis 1998.

Ist Jong-un auch wirklich Pak-un?

Recherchen von Schweizer Medien bestätigten diese Berichte. Kim Jong-un könnte bereits seit 1991 in der Schweiz gelebt haben und ab 1992 in Bern die Schule gewechselt haben. Später - vor seinem Studium in Nordkorea - von 1998 bis 2000 eine öffentliche Schule in Köniz besucht haben.

Kim Jong-un sei ein eher schlechter Schüler gewesen und habe leidenschaftlich gerne Basketball gespielt. Seine Tante habe sich damals als seine Mutter ausgegeben. Ausserdem habe er immer einen Bodyguard an seiner Seite gehabt, berichten ehemalige Schulkameraden.

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Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, distanziert sich immer weiter vom Süden. - dpa

Die Untersuchung von Klassenfotos ergab später eine 95-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass der nordkoreanische Schüler und Kim Jong-un die identische Person sei. Es bestehe aber auch die Möglichkeit, dass es sich bei dem Schüler um den Bruder von Kim Jong-un handeln könnte. Ganz aufklären lassen sich die Geschichten wahrscheinlich nie.

Ein weiteres Indiz seines Schweiz-Aufenthaltes ist das Treffen von Kim Jong-un und Moon Jae-in (69) im Jahr 2018. Da liess er unter anderem Rösti und zur Nachspeise einen Greyerzer Käsekuchen servieren.

Drehbuchautor Jochen Bitzer nahm Kim Jong-un-Geschichte offiziell zum Vorbild

Der Drehbuchautor Jochen Bitzer (57) bestätigte im Vorfeld des Krimis, dass er von den Kim-Jong-un-Meldungen inspiriert worden sei: «Meine Geschichte wurde tatsächlich durch eine Pressemeldung über Kim Jong-un angeregt. Dieser soll vor zwanzig Jahren ein Internat in der Schweizer Hauptstadt Bern besucht haben.» Ihn hätte an dem Stoff vor allem die Frage interessiert, welchen Begriff von Freiheit die Jugendlichen haben.

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