Wie gehen die Oscar-Veranstalter mit dem Krieg in der Ukraine um? Ein Oscar-Preisträger hat eine klare Vorstellung.
US-Schauspieler und Regisseur Sean Penn fordert ein Erscheinen Selenskyjs bei der Oscar-Verleihung.
US-Schauspieler und Regisseur Sean Penn fordert ein Erscheinen Selenskyjs bei der Oscar-Verleihung. - Lukasz Gagulski/PAP/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sean Penn will die Oscars boykottieren, wenn diese ohne Selenskyj stattfinden.
  • Dies wäre der «schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods».
  • Das sagte Penn in einem Interview mit «CNN»

Der Oscar-Preisträger und Aktivist Sean Penn (61) hat am Vortag der 94. Academy Awards zu einem Boykott der Gala aufgerufen, falls sie ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattfindet.

In einem CNN-Interview sagte der Schauspieler und Regisseur am Samstag, dass ein Erscheinen Selenskyjs bei der Show vor einem Millionenpublikum eine grossartige Gelegenheit für eine Ansprache gewesen wäre. Er befürchte aber, dass die Filmakademie dies nicht weiter verfolgt habe. In diesem Fall wäre das der «schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods».

Penn rief zu Protesten und zu einem Boykott der Gala auf, falls sich die Filmakademie tatsächlich nicht um Selenskyj bemüht habe, dessen Land von Russland angegriffen worden war. Er selbst würde seine beiden Oscar-Statuen aus Protest «einschmelzen», sagte Penn. Der Schauspieler hatte zwei Oscars für die Filme «Mystic River» (2004) und «Milk» (2009) gewonnen.

Wird Selenskyj per Video zugeschaltet?

Im Vorfeld der Oscars wurde viel spekuliert, wie die Veranstalter mit dem Krieg in der Ukraine während der Show umgehen werden. Sie würde das Rampenlicht für eine ernste Botschaft nutzen wollen, sagte Oscar-Moderatorin Amy Schumer vorab. So habe sie vorgeschlagen, Selenskyj per Video-Auftritt sprechen zu lassen, doch dies sei letztlich nicht ihre Entscheidung.

Produzent Will Packer liess am Donnerstag bei einer Pressekonferenz alles offen. Die Show sei noch in der Mache. Er hoffe aber, dass dies eine Nacht zum Feiern werde, um der «turbulenten Zeit in aller Welt» für einige Stunden zu entkommen.

Penn, der sich zurzeit in Polen aufhält und dort mit seiner Hilfsorganisation Core ukrainische Flüchtlinge unterstützt, war mehrfach mit Selenskyj zusammengetroffen. Der Schauspieler und Regisseur arbeitet an einer Dokumentation über den Ukraine-Krieg.

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