Suzi Quatro hat die Rock-Musik verändert. Eine Bassspielerin, die singt und in ihrer Band auch noch den Ton angibt - das hatte die Welt bis dahin noch nicht gesehen.
Suzi Quatro stellt den Dokumentarfilm «Suzi Q» in Stuttgart vor. Foto: Christoph Schmidt/dpa
Suzi Quatro stellt den Dokumentarfilm «Suzi Q» in Stuttgart vor. Foto: Christoph Schmidt/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sie mag zwar nicht mehr ganz so viele Follower haben wie in den 70er Jahren, aber auch heute noch ist das Interesse an Suzi Quatro gross.

Allein ihr offizieller Fanclub hat auf Facebook rund 170.000 Abonnenten.

Und auch wenn das Coronavirus die Live-Pläne der Musikerin in diesem Jahr weitestgehend über den Haufen geworfen hat, hält sie doch weiterhin engen Kontakt zu ihren Fans.

Während des Lockdowns hat sie die Videoreihe «Bass Line» gestartet, in der sie zeigt, wie man lernt, Bass zu spielen. Dazu gibt es einige ihrer ikonischsten Songs zu hören und Geschichten aus 55 Jahren Showgeschäft. Heute wird Suzi Quatro 70 Jahre alt.

Als Kind lernte sie zunächst klassisches Piano, «aber als ich zum ersten Mal die erstaunliche Bassgitarre von James Jamerson hörte, der auf allen grossen Motown-Hits der 60er und 70er Jahre spielte, wusste ich, dass die Bassgitarre mein Instrument ist», erzählte sie dem «Guardian».

Mit 14 bekam sie ihren ersten eigenen Bass und mit 18 war sie schon «richtig, richtig gut». Und sie wirbelte die Musikwelt ganz schön durcheinander. Ihr Markenzeichen wurde der schwarze Lederdress und Rock'n'Roll ihre Musik. In der Glam-Welt der 70er Jahre war Suzi Quatro eine echte Ausnahmeerscheinung, nicht nur als Bassspielerin sondern auch als Bandleaderin. Damit wurde sie Vorbild für eine neue Generation von Musikerinnen.

Bevor sie aber mit Hits wie «Can The Can» oder «48 Crash» die Charts aufmischte, hatte sie bereits reichlich musikalische Erfahrung gesammelt. In Detroit geboren, spielte sie schon als Siebenjährige Bongos in der Jazz-Band ihres Vaters. Mit ihrer Band Suzi Soul and the Pleasure Seekers tourte sie durch Striplokale und mit der Girlgroup Cradle war sie bei der Truppenbetreuung in Vietnam. Aber erst in London sollte ihr unter eigenem Namen der Durchbruch gelingen.

Durch die aufkommende Punk-Bewegung verschwand sie allerdings in der zweiten Hälfte der 70er Jahre immer mehr von der Bildfläche, bis ihr im Duett mit Smokie-Frontmann Chris Norman mit «Stumblin' In» noch einmal ein grosser Hit gelingen sollte.

Die ganz grossen Erfolge sind zwar schon etwas her, aber Musik macht sie noch immer. Im letzten Jahr erschien ihr Album «No Control», auf dem Suzi Quatro mit starken Basslines, sommerlichen Reggae-Sounds und gemütlichen Country-Elementen begeistert.

Einen Tag nach ihrem 70. Geburtstag soll nun die Dokumentation «Suzi Q» in die Kinos kommen, in der Liam Firmager die Karriere dieser aussergewöhnlichen Musikerin noch einmal Revue passieren lässt. «Diese Frau hat so viel Energie, so viel Talent. Sie hätte alles machen können», sagt darin Debbie Harry, die mit ihrer Band Blondie das Erbe von Suzi Quatro weitertragen sollte.

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