Prinz Andrew kaufte sich im Missbrauchsprozess mit Virginia Giuffre frei. Jetzt ist klar: Dafür blätterte er rund 9,4 Millionen Franken hin.
Andrew, duke of york
Prinz Andrew, Duke of York, kaufte sich vom Missbrauchs-Prozess frei. Er soll seine Mutter nur noch nachts besucht haben. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Prinz Andrew hat sich mit seiner Klägerin auf einen aussergerichtlichen Deal geeinigt.
  • Offenbar wird der Queen-Sohn der US-Amerikanerin rund 9,4 Millionen Franken zahlen.

Diese Neuigkeit schlug am Dienstagnachmittag ein wie eine Bombe ein: Prinz Andrew (61) hat sich im Missbrauchsprozess freigekauft. Das geht aus einem am Dienstag veröffentlichten Gerichtsdokument hervor. Der Prozess in New York wird wegen der aussergerichtlichen Einigung eingestellt.

Wie viel Prinz Andrew der US-Amerikanerin Virginia Giuffre zahlen wird, bleibt vertraulich. Doch britische Medien spekulieren, dass die Klägerin eine Summe von 7,5 Millionen Pfund (9,40 Millionen Franken) erhalten wird. Ausserdem hat der Queen-Sohn versprochen, eine «ausserordentlich hohe Summe» an Giuffres Organisation zu spenden.

Prinz Andrew
Prinz Andrew und seine Klägerin Virginia Giuffre einigten sich auf einen Vergleich. - keystone

Hinzu kommen wohl mehrere Millionen Pfund, die der Prinz an Gerichtskosten bezahlen muss. Die «Daily Mail» rechnet mit einer Gesamtsumme von über 12 Millionen Pfund (15 Millionen Franken). Offenbar muss die Queen ihrem Sohn hier finanziell unter die Arme greifen.

In einem kurzen Statement sagte der Prinz, er bedaure seine «Verbindung zu Jeffrey Epstein». Mit der Spende wolle er den Kampf gegen die Übel des Sexhandels unterstützen. Giuffres Organisation setzt sich für die Rechte von Missbrauchsopfern ein.

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Laut den Gerichtsdokumenten wurde die aussergerichtliche Einigung vollzogen, ohne dass Prinz Andrew die Anschuldigungen eingestehen musste. Der 61-Jährige hatte die Vorwürfe stets bestritten. In seinem Statement akzeptierte er jedoch, dass Giuffre «ein Opfer von Missbrauch» sei.

Zahlung wirkt für Prinz Andrew wie Schuldeingeständnis

Der Deal zwischen Prinz Andrew und Virginia Giuffre dürfte Experten überraschen. Diese waren sich nämlich bis anhin uneinig darüber, ob sich der Queen-Sohn auf eine Einigung einlassen würde. Der Grund: Nach aussen wirkt diese Entscheidung wie ein Schuldeingeständnis.

Prinz Andrew Jeffrey Epstein
Prinz Andrew, die damals minderjährige Virginia Giuffre und Ghislaine Maxwell (v. l. n. r.). - Gerichtsdokumente

Vor kurzem hiess es deshalb auch noch, Prinz Andrew stelle sich dem Prozess und werde am 10. März an einem «neutralen Ort» in London unter Eid von Giuffres Anwälten befragt. Auch die Klägerin sollte unter Eid aussagen.

Trotz der Beendigung des Skandal-Prozesses sehen Royal-Experten keinen Weg für den Prinzen zurück ins Rampenlicht zu kommen. Eine Quelle meinte gegenüber «MailOnline»: «Ich bin sicher, dass Charles genug von der Situation hat. Er hat ihm wohl gesagt, er soll das Ganze so schnell wie möglich und vor Beginn der Thron-Jubiläums-Feierlichkeiten klären.»

Prinz Andrew Queen Elizabeth
Prinz Andrew galt lange als der Lieblingssohn der Queen. - dpa

Ein ehemaliger königlicher Schutzbeamter erklärte der «Sun», dass die dramatische Kehrtwende wohl von der Queen selbst angeordnet wurde. «Das war nicht seine Entscheidung, das war die der Königin», so Paul Page. Er fügte hinzu, dass Andrews Geschichte «voller Löcher» sei und der Herzog bei seiner Befragung «geschlachtet worden wäre».

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