Die Todesursache des Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda wird erneut untersucht.
Pablo Neruda
Der Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda, aufgenommen am 21. Oktober 1971. (Archivbild) - Keystone

Die Untersuchung der Todesursache des chilenischen Literaturnobelpreisträgers Pablo Neruda wird neu aufgerollt. Ein Berufungsgericht in Santiago de Chile urteilte am Dienstag (Ortszeit), dass der Fall noch nicht abschliessend geklärt sei, und ordnete neue Ermittlungen an. «Das ist eine gute Nachricht für die Wahrheit und die Menschenrechte», sagte die Anwältin der Familie Neruda, Elizabeth Flores, dem Radiosender Cooperativa.

Neruda starb am 23. September 1973 wenige Tage nach dem Staatsstreich gegen den mit ihm befreundeten sozialistischen Präsidenten Salvador Allende. Die Sterbeurkunde gab damals Prostatakrebs als Todesursache an. Neruda wollte am Tag darauf ins Exil nach Mexiko gehen.

Vergiftung oder natürlicher Tod?

Eine internationale Expertengruppe hatte zuletzt festgestellt, dass sich zum Zeitpunkt seines Todes ein Bakterium im Körper des Autors befunden hatte. Seine Familie glaubt, dass er vergiftet wurde. Bereits 2017 schloss eine andere Expertengruppe Krebs als Todesursache aus.

Die Kommunistische Partei und das Umfeld von Neruda gehen davon aus, dass der linke Autor auf Anweisung der Militärjunta von General Augusto Pinochet getötet wurde. Neruda war von 1945 bis 1948 als Senator der Kommunistischen Partei Mitglied des Parlaments. 1971 wurde der Autor des «Canto General» (Der grosse Gesang) mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet.

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