Kast siegt bei Präsidentschaftswahl in Chile
Mit 58,2 Prozent der Stimmen wird der ultrarechte Politiker José Antonio Kast neuer Präsident Chiles.

José Antonio Kast hat die Stichwahl in Chile klar gewonnen. Der Ultrarechte wird mit 58,2 Prozent der Stimmen neuer Präsident, berichtet die «taz».
Seine linke Gegenkandidatin Jeannette Jara unterlag deutlich: Sie erhielt 41,8 Prozent der Stimmen.
Kast wird Chiles rechtester Präsident seit 1990
Das Wahlamt bestätigte den Sieg des Kandidaten – Kast wird sein Amt am 11. März 2026 antreten, berichtet die «Zeit».
Damit ist Kast der rechteste Präsident Chiles seit dem Ende der Pinochet-Diktatur im Jahr 1990, wie das «SRF» berichtet.

Sein Vater war Mitglied der NSDAP. Der heutige Präsident ist neunfacher Vater und bekennender Katholik, schreibt die «taz».
Strategische Kursänderung: Kast distanziert sich von Radikalen
José Antonio Kast ist 59 Jahre alt, Jurist und deutschstämmig. Im Wahlkampf gab er sich deutlich moderater als früher.
So distanzierte er sich öffentlich von radikalen politischen Figuren. Beobachter werten diesen Kurs als strategische Neuausrichtung.
Experten zufolge diente der moderatere Kurs vor allem dem Ziel, bürgerliche und gemässigte Wähler zu gewinnen, berichtet die «FAZ».
Sicherheitsängste und Wirtschaftssorgen im Mittelpunkt
Vor allem Sicherheitsbedenken prägten den Wahlkampf: Im Fokus standen Kriminalität und Migration, berichtet die «Zeit».
Grund hierfür ist unter anderem, dass sich viele Bürger um organisierte Kriminalität sorgen.
Kast kündigte harte Massnahmen gegen Kriminalität und Migration an. Experten werten seinen Kurs als Ausdruck des breiten Rechtsrucks in Lateinamerika, berichtet «SRF».
Doch auch andere Themen wurden behandelt – denn gleichzeitig stagniert die Wirtschaft trotz des Rohstoffreichtums, meldet die «FAZ».
Kast verschärft Sicherheitskurs und plant Steuerreformen
Er kündigte an, die Grenzen Chiles stärker zu sichern und irreguläre Migranten abzuschieben. Ausserdem will er die Unternehmenssteuer senken und die öffentlichen Ausgaben kürzen.
Zusätzlich plant er den Bau neuer Gefängnisse und den Einsatz des Militärs in kriminellen Brennpunkten, wie das «ZDF» berichtet.
Politischer Bruch nach Jahrzehnten der Mitte
In seiner Siegesrede betonte er den Wunsch nach Veränderung: «Chile möchte einen Wandel», verlautbarte Kast.

Seine Gegnerin Jeannette Jara hatte die erste Runde knapp gewonnen. Sie kam auf 27 Prozent der Stimmen, berichtet das «ZDF».
Kasts Bündnis verfügt nicht über eine Parlamentsmehrheit, er muss daher Kompromisse suchen, berichtet die «FAZ». Sein Sieg markiert einen politischen Bruch: Jahrzehntelang regierte in Chile die Mitte, meldet «SRF».












