Mit der Premiere eines neuen Films mit Cate Blanchett und Nina Hoss startet das Filmfest Venedig in den zweiten Tag. In «Tàr» (Regie: Todd Field) verkörpert Cate Blanchett eine fiktive Dirigentin und erste Frau, die jemals Chefdirigentin eines grossen deutschen Orchesters wurde. Teile des Films wurden in Dresden gedreht, Musiker der Dresdner Philharmonie waren beteiligt. Bevor der Film am Donnerstagabend Premiere feiert, wird das Filmteam am Nachmittag zu einer Pressekonferenz erwartet.
nina hoss
Die Schauspielerin Nina Hoss. - Bang
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ausserdem wird eine Kinoversion von «The Kingdom Exodus» von Lars von Trier gezeigt.

Dabei handelt es sich um eine Fortführung von Triers Serie «Geister» (im dänischen Original «Riget»), von der in den 1990er Jahren zwei Staffeln herauskamen. Es wird damit gerechnet, dass auch Trier am Donnerstag in Venedig ist.

Mit Auftritten von Adam Driver, Catherine Deneuve, Julianne Moore und Greta Gerwig waren die Filmfestspiele Venedig am Mittwochabend eröffnet worden. Die Stars präsentierten sich auf dem Roten Teppich vor dem Palazzo del Cinema, bevor das Fest mit dem Film «White Noise» von Noah Baumbach eröffnet wurde. Überraschend erschien auch die frühere US-Aussenministerin Hillary Clinton.

Während der Eröffnungsgala hielt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine Rede per Video. «Ich bin dankbar für die Möglichkeit, hier über unsere Situation zu sprechen», sagte er der Simultanübersetzung zufolge. «Seit 189 Tagen läuft diese Geschichte ausser Konkurrenz, es ist ein Drama, das auf Fakten, Mördern, Schlächtern basiert, eine Tragödie ohne die Musik von Morricone, ein Horror aus Explosionen und Tod, der nicht nur 120 Minuten dauert.»

Anschliessend wurde eine Liste mit ukrainischen Todesopfern eingeblendet. Auch bei den Filmfestspielen in Cannes und etwa bei den Grammys war Selenskyj zugeschaltet. In Venedig sind Veranstaltungen in Solidarität mit der Ukraine geplant, etwa Filmbeiträge und das Vorstellen aktueller Projekte zur Vernetzung oder Finanzierung.

Es war ein gewisser Bruch, dass anschliessend mit «White Noise» ein knalliger und apokalyptischer Film die Festspiele eröffnete. Das Werk von Baumbach («Marriage Story») ist eine Satire über das Leben einer amerikanischen Familie und die Akademiker-Welt.

Die Geschichte beruht auf einem Roman von Don DeLillo. Im Zentrum steht Jack Gladney (Adam Driver), der als College-Professor arbeitet und für seine - wie es im Film genannt wird - «Hitler Studies» bekannt ist. Nach einem Chemieunfall in der Stadt fällt es ihm, seiner Frau Babette (Greta Gerwig) und ihren Kindern schwer, an verlässliche Informationen zu kommen.

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