Neue Tübke-Schau in Bad Frankenhausen
Von Petersburg bis Samarkand - der Maler Werner Tübke bereiste mehrere Male die Sowjetunion.

Das Wichtigste in Kürze
- Werner Tübkes Reisen durch die Sowjetunion stehen im Fokus einer neuen Ausstellung über den Leipziger Maler im Panorama Museum in Bad Frankenhausen.
Von Samstagabend an bis zum 3. November zeigt die Schau «Werner Tübke. Von Petersburg bis Samarkand - Unter fremden Menschen» mehr als 100 Werke, darunter Gemälde und Lithografien. Kernstück des Museums in der thüringischen Stadt ist das wohl bekannteste Tübke-Werk: sein 1987 fertiggestelltes riesiges Panorama-Gemälde zum Epochenumbruch zur Zeit des Bauernkriegs.
Tübke (1929-2004) war einer der wichtigsten Maler der DDR. Seine erste Auslandsreise hatte ihn ein Jahr lang quer durch die Sowjetunion geführt. «Die Reise war massgeblich für sein Schaffen», sagte die wissenschaftliche Mitarbeiterin des Museums, Johanna Huthmacher, am Freitag. Die verschiedenen Lebenswelten, die er dort erlebte, hätten seinen Blick erweitert.
Dabei sei Tübkes Verhältnis zur Sowjetunion keine einfaches gewesen, betonte Huthmacher. «Als Jugendlicher ist er für mehrere Monate von sowjetischen Militärorganen in Haft genommen worden.» Auch die Bilder, die er nach seinen Reisen präsentierte, entsprachen nicht den offiziellen Vorstellungen damals. «Seine Gemälde stiessen in der DDR auf Unverständnis. Man hatte gehofft, den neuen Sowjet-Menschen darin zu sehen, stattdessen kam Tübke zurück mit geradezu altmeisterlichen Darstellungen», erklärte Huthmacher.