Mette-Marit spricht vor Prozess über Sohn Marius
Kurz vor dem Prozess gegen ihren Sohn Marius Borg Høiby spricht Norwegens Kronprinzessin Mette-Marit offen über Schuldgefühle, Kritik und die Rolle als Mutter.

Das Wichtigste in Kürze
- Marius Borg Høiby muss sich ab Februar in 32 Anklagepunkten vor Gericht verantworten.
- Mette-Marit spricht von «unglaublich vielen Selbstvorwürfen» als Mutter.
- In einer Doku von NRK äussert sich die Kronprinzessin ausführlich zum Fall ihres Sohnes.
In einer TV-Dokumentation äussert sich Kronprinzessin Mette-Marit erstmals ausführlich zu den schweren Vorwürfen gegen ihren Sohn Marius Borg Høiby. Der 28-Jährige muss sich ab dem 3. Februar vor Gericht verantworten. Die Anklage umfasst 32 Punkte, darunter unter anderem mehrfachen sexuellen Missbrauch.
Gemeinsam mit ihrem Ehemann, Kronprinz Haakon, schildert Mette-Marit in «Das Jahr mit der Königsfamilie» die enorme Belastung für die Familie. Besonders setzt ihr die öffentliche Kritik am elterlichen Umgang mit dem Fall zu.
«Was mich vielleicht am meisten ärgert, ist die Kritik daran, dass wir den Ernst der Lage nicht erkannt hätten.» Das sei «schwierig» zu akzeptieren, sagt sie dem norwegischen Sender NRK.
Die Kronprinzessin betont, sie und ihr Mann hätten früh reagiert und Hilfe gesucht. «Gemeinsam haben wir unser Bestes gegeben und professionelle Unterstützung in Anspruch genommen», erklärt sie.
Dennoch bleibe eine grosse emotionale Last. «Wenn dem eigenen Kind derartig schwere Vorwürfe gemacht werden, sind damit zwangsläufig unglaublich viele Selbstvorwürfe verbunden», sagt Mette-Marit.
Mette-Marit: «Das muss vor Gericht geklärt werden»
Gleichzeitig zieht sie eine klare Grenze. «Ich finde es schwierig, für Dinge verantwortlich gemacht zu werden, die ich nicht getan habe», betont die 52-Jährige. Dass sie sich erst jetzt öffentlich äussert, erklärt sie mit Respekt vor dem Rechtsstaat. Die Angelegenheit müsse vor Gericht geklärt werden – «dort gehört sie hin».

Der Prozess soll rund sieben Wochen dauern, ein Urteil wird Ende März erwartet. Ob Mette-Marit und Kronprinz Haakon persönlich an den Verhandlungen teilnehmen werden, liess das Paar offen. Haakon sagte lediglich, man habe dazu «klare Vorstellungen», wolle diese aber erst zu einem späteren Zeitpunkt kommunizieren.
















